Berlin Aktuell

Probleme mit der E-Akte: Berliner Bezirk zieht die Notbremse wegen Dysfunktionalität – Mitarbeiter überlastet

Der Bezirk Berlin-Mitte hat beschlossen, die E-Akte vorerst nicht weiter zu verwenden. Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger erklärte, dass die aktuelle Funktionalität der E-Akte zu einem großen Mehraufwand führe und ihre Mitarbeiter nicht zusätzlich belastet werden könnten.

Laut Remlinger funktionieren die Schnittstellen zu anderen Behörden-Programmen nicht. Die Scanner-Software kann die Informationen aus den eingehenden Dokumenten nicht auslesen und an die richtigen Stellen und Ämter weiterleiten. Daher müssen die Mitarbeiter jedes Dokument einzeln aufrufen und die Informationen manuell eingeben. Da es jedoch nicht genügend Personal gibt, ist dieser Aufwand nicht tragbar.

Remlinger zieht das Fazit, dass die E-Akte für die Bezirke keinen Sinn hat, solange keine intelligente Software zur Verfügung steht. Andere Bürgermeister haben bei einer Anhörung im Abgeordnetenhaus ähnliche Einschätzungen abgegeben.

Die Einführung der E-Akte in den Berliner Bezirken wird seit Jahren vorbereitet, aber der Termin wurde immer wieder verschoben. Derzeit ist geplant, die E-Akte im Jahr 2025 einzuführen. Das Ziel besteht unter anderem darin, die Mitarbeiter der Jugend- und Sozialämter zu entlasten und mehr Zeit für ihre eigentliche Arbeit zu haben. Das System soll dann für etwa 70.000 PC-Arbeitsplätze in rund 80 Behörden zur Verfügung stehen.

Auch Berlins neue Staatssekretärin für Digitalisierung, Martina Klement, sieht großen Nachbesserungsbedarf bei der Einführung der elektronischen Akte in der Verwaltung. Sie äußerte Unzufriedenheit und Mängel am Produkt und steht mit dem Hersteller in Kontakt, um das Produkt zu verbessern und einen Fahrplan hin zu einer funktionierenden E-Akte zu erstellen.

Klement betonte in einem Interview mit dem Tagesspiegel, dass die Zusammenarbeit mit einem Anbieter geplant ist. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die Nachbesserungen zufriedenstellend sein werden.

Martina Klement ist seit Anfang Mai für den Bereich der Verwaltungsmodernisierung zuständig und arbeitet im Rahmen der schwarz-roten Koalition unter dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) an der Weiterentwicklung der E-Akte.

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Es bleibt abzuwarten, wie sich die Verhandlungen und die Entwicklung der E-Akte in den kommenden Wochen und Monaten gestalten werden.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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