Plagiatsvorwürfe gegen Verkehrssenatorin Manja Schreiner
Bei einer Überprüfung von Manja Schreiners Doktorarbeit durch unabhängige Plagiatsprüfer von „VroniPlag Wiki“ wurden mehrere Plagiate gefunden. Die Verkehrssenatorin von Berlin soll demnach Quellen nicht ausreichend gekennzeichnet haben. Martin Heidingsfelder, Gründer von „VroniPlag Wiki“, bezeichnete die Arbeit als komplett verpfuscht.
Als Reaktion auf die Vorwürfe gab Schreiner über ihre Sprecherin bekannt, dass sie ihre Doktorarbeit überprüfen lassen werde. Nächste Woche möchte sie ein entsprechendes Schreiben an die Universität Rostock, an der sie 2007 promoviert hatte, schicken. Der Titel ihrer Arbeit lautete damals „Arbeitnehmerberücksichtigung im Übernahmerecht“.
Es ist jedoch noch unklar, ob die Universität der Bitte nachkommen wird und wie lange eine Prüfung dauern würde. Heidingsfelder empfiehlt der Hochschule, umgehend eine Untersuchung einzuleiten. Er sieht als Konsequenz nur eine Aberkennung des Doktortitels.
Die Frage, inwieweit sich eine mutmaßliche Plagiatsaffäre auf die Arbeit als Politikerin auswirkt, steht im Raum. Heidingsfelder kritisiert, dass Schreiner, die selbst Regeln aufstellen will, sich nicht an klare Richtlinien gehalten habe.
Eine nicht repräsentative Umfrage unter t-online-Lesern ergab, dass 83,5 Prozent von 5.801 Teilnehmern der Meinung sind, Politiker sollten zurücktreten, wenn sie eines Plagiats überführt werden. Lediglich 1,6 Prozent sind sich unsicher, was mit der beruflichen Zukunft von Politikern geschehen soll.