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Pkw-Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung in Kraft: Herausforderungen für den Automobilhandel

Gestern wurde die neue Pkw-Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung (Pkw-EnVKV) verkündet und ist heute in Kraft getreten. Diese neue Verordnung stellt den Automobilhandel vor sportliche Herausforderungen, da ab sofort alle neu ausgestellten Labels und Werbeanzeigen den neuen Vorschriften entsprechen müssen. Es gibt keine Übergangsfrist für die Betriebe, um die neuen Energie-Labels anzubringen und die notwendigen Änderungen in den Systemen vorzunehmen.

Das neue Energie-Label beinhaltet nicht mehr nur Verbrauchs- und Emissionswerte, sondern auch Angaben zu den Energiekosten bei 15.000 Kilometer Jahresfahrleistung, die Höhe der Kraftfahrzeugsteuer und mögliche CO2-Kosten über die nächsten zehn Jahre bei 15.000 Kilometer Jahresfahrleistung. Zusätzlich werden nun CO2-Klassen anstelle der bisherigen Effizienzklassen angegeben.

Die Berechnung der möglichen CO2-Kosten über zehn Jahre stellt eine zusätzliche Bürokratielast für die Automobilwirtschaft dar. Obwohl die Hersteller und Importeure alle Daten liefern müssen, kann der Händler nicht darauf warten und muss unabhängig davon sofort die neuen Daten verwenden. Laut dem ZDK (Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe) öffnet dies den Abmahnvereinen Tür und Tor, um Profit daraus zu schlagen.

Labels, die vor dem 23.02.2024 erstellt wurden, dürfen noch bis zum 1. Mai 2024 am Fahrzeug und als Aushänge genutzt werden. Werbeschriften und elektronische Speichermedien haben noch bis zum 1. August dieses Jahres Gültigkeit.

Ulrich Dilchert, Rechtsexperte des ZDK, bezeichnet die sofortige Umstellung auf die neuen Vorschriften als Überforderung der Wirtschaft. Er argumentiert, dass diese Umstellung nicht notwendig war, da die Novellierung der Verordnung bereits für 2018 vorgesehen war. Eine vernünftige Umstellung innerhalb von ein oder zwei Monaten wäre laut Dilchert durchaus möglich gewesen.

Die Auswirkungen der neuen Pkw-EnVKV Verordnung auf Berliner Autohäuser und die Automobilwirtschaft insgesamt könnten erheblich sein. Die zusätzliche Bürokratie und die sofortige Umstellung auf die neuen Vorschriften könnten sowohl finanzielle als auch organisatorische Herausforderungen für die Unternehmen mit sich bringen. Es bleibt abzuwarten, wie gut die Betriebe in der Lage sein werden, sich der Umstellung anzupassen und die neuen Labels und Werbematerialien rechtzeitig umzusetzen.

Historisch gesehen hat die Automobilindustrie in Deutschland immer wieder mit neuen Verordnungen und Vorschriften zu kämpfen gehabt. In den letzten Jahren wurden verstärkt Maßnahmen ergriffen, um den CO2-Ausstoß von Fahrzeugen zu reduzieren und den Verbrauch zu optimieren. Die neue Pkw-EnVKV Verordnung ist daher Teil eines umfassenderen Trends zur Emissionsreduktion und zur Förderung klimafreundlicher Mobilität.

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Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die neuen Anforderungen der Pkw-EnVKV Verordnung:

Angaben auf dem neuen Energie-Label:

- Verbrauchs- und Emissionswerte
- Energiekosten bei 15.000 Kilometer Jahresfahrleistung
- Höhe der Kraftfahrzeugsteuer
- Mögliche CO2-Kosten über die nächsten zehn Jahre bei 15.000 Kilometer Jahresfahrleistung
- Angabe einer CO2-Klasse statt einer Effizienzklasse

Diese Informationen müssen ab sofort sichtbar in den Autohäusern und in der Werbung für die Fahrzeuge angezeigt werden.



Quelle: ZDK Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e.V. / ots

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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