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„Paradise“: Ein beeindruckender deutscher Netflix-Film über die Auswirkungen von Lebenszeit als Währung

Der deutsche Netflix-Film "Paradise" entführt den Zuschauer in eine nahe Zukunft, in der Zeit zur neuen Währung geworden ist. Ähnlich wie in der britischen Serie "Black Mirror" wird eine Welt skizziert, die unserer eigenen sehr ähnlich ist, aber durch einige futuristische Neuerungen geprägt ist.

Die Geschichte dreht sich um den Protagonisten Max, der als sogenannter Donation-Manager für den Biotech-Konzern Aeon arbeitet. Unter der Leitung von Sophie Theissen, gespielt von Iris Berben, hat das Unternehmen Lebenszeittransfer entwickelt. Menschen können durch einen operativen Eingriff Lebensjahre spenden und werden dafür finanziell belohnt.

Max's Job besteht darin, Menschen in finanzieller Notlage dazu zu überzeugen, ihre Lebensjahre zu spenden. Alles scheint perfekt zu laufen, bis das Apartment von Max und seiner Frau Elena abbrennt. Elena hat als Sicherheit für das Wohnungsdarlehen 38 Lebensjahre hinterlegt, die nun sofort eingefordert werden. Die beiden geraten in Schwierigkeiten und müssen sich mit der plötzlichen Alterung von Elena auseinandersetzen.

Der Film entwickelt sich zunächst zu einem nachdenklichen Liebesdrama. Das einst dynamische Powercouple Max und Elena driftet immer weiter auseinander, als Max Zweifel an den Methoden von Aeon entwickelt. Von einem Moment auf den anderen werden Max und Elena zu einer modernen Version von Bonnie und Clyde und schrecken auch vor Geiselnahmen nicht zurück.

Im weiteren Verlauf von "Paradise" rücken Verfolgungsjagden und Schießereien immer mehr in den Fokus. Interessant ist jedoch, dass die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen. Die Figuren begeben sich auf moralische Gratwanderungen und der Film überlässt es dem Zuschauer, zu entscheiden, was vertretbar und was verwerflich ist. Dadurch wird "Paradise" zu einem unterhaltsamen und cleveren Genrevertreter.

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"Paradise" ist ein Spielfilm von 116 Minuten Länge und ab dem 27. Juli auf Netflix verfügbar. Der Film erhält von uns 4 von 5 Punkten.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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