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Papier- und Zellstoffindustrie: Umsatzrückgang setzt sich fort, aber Produktionsmengen zeigen Stabilität

Halbjahresbilanz 2024 der deutschen Papier- und Zellstoffindustrie – Herausforderungen und Chancen für die Zukunft

Die deutsche Papier- und Zellstoffindustrie sieht sich auch im ersten Halbjahr 2024 mit schwierigen Geschäftsbedingungen konfrontiert, jedoch zeigen sich auch erste positive Anzeichen für eine Stabilisierung. Trotz eines rückläufigen Gesamtumsatzes halten sich die Produktionsmengen von Papier, Pappe und Karton auf einem konstanten Niveau. Die Branche steht vor großen Herausforderungen, aber auch Chancen für eine zukunftsfähige Entwicklung.

Umsatzrückgang setzt sich fort

Nach einem bereits schwierigen Jahr 2023 verzeichnet die deutsche Papier- und Zellstoffindustrie auch im ersten Halbjahr 2024 einen weiteren Rückgang des Gesamtumsatzes. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beträgt das Minus 6,7 Prozent. Eine Erholung ist bisher nicht in Sicht, jedoch zeigt sich eine positive Entwicklung bei den Produktionsmengen. Hier verzeichnet die Branche einen Anstieg von 6,9 Prozent in den ersten sechs Monaten des Jahres.

Unklare Entwicklung bei den Hauptpapiersorten

Die Mengenentwicklung der Hauptpapiersorten zeigt ein uneinheitliches Bild. Während die Menge der Verpackungspapiere und -kartons um 8,3 Prozent gestiegen ist und die Nachfrage nach Papieren für technische und spezielle Anwendungszwecke um 2,9 Prozent zugenommen hat, ist die abgesetzte Menge bei grafischen Papieren leicht rückläufig (minus 0,4 Prozent). Die Menge bei Hygienepapieren bleibt stabil (minus 0,2 Prozent). Insbesondere die grafischen Papiere stehen vor Herausforderungen aufgrund eines tiefgreifenden Strukturwandels, der die gesamte Wertschöpfungskette der Papierindustrie beeinflusst.

Kostensteigerungen bedrohen Standorte und Arbeitsplätze

Die Kosten für Zellstoff, Altpapier und Energie sind im ersten Halbjahr 2024 weiter angestiegen, während die Umsätze für Papier- und Zellstoffprodukte deutlich unter Vorjahresniveau lagen. Dies führt zu verschlechterten Betriebsergebnissen und einer geringeren Investitionsfähigkeit der Papierunternehmen. In den letzten fünf Jahren wurden bereits 25 Papiermaschinen stillgelegt und 16 Werke geschlossen. Für 2024 sind weitere Stilllegungen und Werksschließungen geplant. Dies hat zur Folge, dass Produktion und wichtige Arbeitsplätze in der Branche und den Regionen verloren gehen. Um diesen Trend zu stoppen und die Papierindustrie langfristig als Beispiel für eine zukunftsfähige, nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu erhalten, sind dringende Maßnahmen erforderlich.

Poltische Maßnahmen notwendig

Die kurzfristige Planungsunsicherheit aufgrund politischer Kurswechsel belastet die Branche zusätzlich. Der Verband fordert daher eine Vereinfachung der bürokratischen und regulatorischen Anforderungen sowie eine geordnete Energiewende, um die Transformation der Unternehmen zu unterstützen. Es ist ebenfalls wichtig, dass europäische Regelungen den deutschen Produktionsstandorten nicht weiter schaden, sondern vergleichbare Standortfaktoren im Sinne eines fairen europäischen Wettbewerbs erhalten bleiben.

Chancen und Perspektiven für die Zukunft

Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt die deutsche Papier- und Zellstoffindustrie ein wichtiger Teil der Zukunftslösung. Die Unternehmen arbeiten weiterhin an Innovationen und Investitionen, um eine klimaneutrale Papierproduktion zu erreichen. Es bedarf jedoch nachhaltiger politischer Maßnahmen, um den Standort wirtschaftlich zu stärken und Investitionen attraktiver zu gestalten. Dies ist entscheidend für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und die Schaffung von Arbeitsplätzen in der deutschen Papierindustrie.

Quelle: Berlin

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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