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Naturschutzbund (Nabu) warnt: Windkraftausbau in Berlin gefährdet die Natur

Naturschutzbund warnt vor Ausbau der Windkraft in Berlin

Der Naturschutzbund (Nabu) warnt davor, dass der Ausbau der Windkraft in Berlin auf Kosten der Natur gehen könnte. In einem kürzlich veröffentlichten Positionspapier fordert der Verband, dass neue Windkraftanlagen weder in Wäldern noch in Schutzgebieten errichtet werden dürfen. Darüber hinaus verlangt der Nabu einen Mindestabstand von 500 Metern zu Naturschutzgebieten. Um Kollisionen mit Fledermäusen und Vögeln zu vermeiden, sollen die Windräder regelmäßig abgeschaltet werden.

Der Vorsitzende des Nabu Berlin, Rainer Altenkamp, erklärt, dass die Flächen für eine konfliktfreie Errichtung von Windenergieanlagen in einem Stadtstaat wie Berlin äußerst begrenzt seien. Ein Ausbau der Windkraft könne daher massive Schäden für die Natur und Tierwelt verursachen. Altenkamp betonte die Notwendigkeit einer Energiewende, die sowohl die Klima- als auch die Naturkrise berücksichtigt und die wertvollen Naturgebiete in Berlin schützt.

Die Forderungen des Nabu basieren auf einem Bundesgesetz, das den Ländern bestimmte Ausbauziele für die Windenergie vorgibt. Laut diesem Gesetz soll Berlin bis 2027 0,25 Prozent der eigenen Landesfläche für die Bebauung mit Windrädern ausweisen und bis 2032 auf 0,5 Prozent erhöhen. Dies entspricht etwa 446 Hektar und somit der Fläche des ehemaligen Flughafens Tegel.

Derzeit gibt es in Berlin sechs größere Windräder. Die Regierung plant, weitere geeignete Areale auszuweisen, um die Windkraftausbauziele zu erreichen. Dabei sollen auch Planungs- und Genehmigungsverfahren für kleinere Windräder auf Gebäuden beschleunigt werden. Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) werden in Berlin je nach Leistung 20 bis 40 größere Windkraftanlagen benötigt, um die bundesweiten Ausbauziele zu erreichen.

Ähnlich wie der BUND fordert nun auch der Nabu, dass "vereinzelte" Windanlagen vor allem an Autobahnen, Bahnflächen oder in Gewerbegebieten errichtet werden sollen. Auf diese Weise könnten Konflikte mit dem Artenschutz verringert und die Landschaft nicht weiter versiegelt werden. Der Verband betont außerdem das enorme Potenzial der Photovoltaik auf den Dächern der Hauptstadt und fordert die verstärkte Nutzung von Solarzellen sowie zusätzlich installierten Kleinwindrädern.

Es bleibt abzuwarten, wie die Diskussion um den Ausbau der Windkraft in Berlin weitergeht und ob die Forderungen des Nabu Berücksichtigung finden. Die Herausforderung besteht darin, eine Energiewende zu schaffen, die sowohl den Klimaschutz als auch den Naturschutz in Einklang bringt und die Auswirkungen auf die Natur möglichst gering hält.

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Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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