Berlin Aktuell

Namhafte Mitglieder der Jüdischen Gemeinde zu Berlin gründen Oppositionsbewegung „Tikkun“ und erheben schwere Vorwürfe gegen den derzeitigen Vorsitzenden vor den Gemeindewahlen im September.

Titel: Oppositionsbewegung „Tikkun“ formiert sich vor Gemeinderatswahlen der Jüdischen Gemeinde Berlin

In der Jüdischen Gemeinde zu Berlin haben prominente Mitglieder eine Oppositionsbewegung namens „Tikkun“ gegründet, kurz bevor die Gemeindewahlen anstehen. Diese Informationen wurden von der Gruppe um die ehemalige Vorsitzende Lala Süsskind, Mario Marcus, Sigalit Meidler-Waks und Boris Rosenthal in einer Pressemitteilung am Freitag bekannt gegeben. „Tikkun“ ist ein hebräisches Wort, das „Reparatur“ bedeutet.

In der Pressemitteilung erhebt „Tikkun“ schwere Vorwürfe gegen den derzeitigen Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Berlin, Gideon Joffe. Die Gruppe betont, dass die Gemeinde seit Jahren in einer Krise stecke und dass einer der Hauptgründe das Versagen des aktuellen Vorstands und der Repräsentantenversammlung (RV) um Gideon Joffe sei. Sie möchten diesen Zustand ändern, bevor es zu spät ist, und deshalb bei den anstehenden Gemeinderatswahlen im September selbst kandidieren.

Die Oppositionsbewegung äußert in der Mitteilung ihre Besorgnis über die steigende Anzahl von Austritten von Gemeindemitgliedern, die als Grund für ihren Austritt wiederholt die Atmosphäre von Angst, Missgunst und Willkür anführen, die vom aktuellen Vorstand ausgehe. Gleichzeitig behauptet die Gruppe, dass der Vorstand mit allen Mitteln an der Macht festhalte.

Zuvor war es zu einer Konfrontation zwischen dem Vorsitzenden Gideon Joffe und dem Zentralrat der Juden gekommen, aufgrund eines Streits über die Bedingungen der Gemeinderatswahl. Eine neue Wahlordnung schließt viele potenzielle Kandidaten aus, wie zum Beispiel Personen über 70 Jahre oder Mitglieder bestimmter jüdischer Organisationen. Der Wahlkampf wurde verkürzt und die Wahlperioden verlängert.

Das Gericht des Zentralrats hatte die für den 3. September geplante Wahl zur Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin aufgrund von Bedenken gegen diese Wahlordnung untersagt. Mitglieder von „Tikkun“ hatten sich zuvor ebenfalls an den Zentralrat gewandt.

Trotz des Verbots hat der Vorstand der Gemeinde mitgeteilt, dass die Wahl trotzdem stattfinden soll. „Tikkun“ kritisiert diese Entscheidung und betont, dass mit den neuen Regelungen ganze Gruppen innerhalb der Gemeinde diskriminiert und von ihrem Mitspracherecht ausgeschlossen werden, einschließlich betagter Holocaustüberlebender. Es ist bisher unklar, ob die Mitglieder überhaupt zur Wahl zugelassen werden. Viele von ihnen sind aufgrund der neuen Wahlordnung als Kandidaten ausgeschlossen.

„Die Jüdische Gemeinde zu Berlin befindet sich aktuell in einem Zustand der Krise, ausgelöst durch das Versagen des aktuellen Vorstands und der Repräsentantenversammlung“, so „Tikkun“. Mit ihrer Oppositionsbewegung möchten sie nun Veränderungen herbeiführen und bei den Gemeinderatswahlen im September selbst kandidieren. Die Entscheidung des Vorstands, die Wahl trotz des Verbots durchzuführen, bleibt abzuwarten.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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