Berlin Aktuell

Mietpreise in Berlin bleiben stabil, aber Wohnungswirtschaft leidet unter steigenden Kosten

Die Mieten in Berlin sind im vergangenen Jahr laut dem Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) weitgehend stabil geblieben. Die durchschnittlichen Bestandsmieten belaufen sich auf 6,54 Euro pro Quadratmeter im Monat (nettokalt) und liegen somit lediglich zwei Prozent über dem Vorjahreswert von 6,41 Euro. Dies ist eine erfreuliche Entwicklung für die Mieterinnen und Mieter, so Verbandsvorständin Maren Kern.

Allerdings stellt diese Situation eine zunehmende wirtschaftliche Herausforderung für die Unternehmen dar. Wenn das Einkommen stagniere, die Kosten jedoch steigen, werde dies auf lange Sicht zu einem ernsthaften Problem, erklärt Kern. Die Berliner Wohnungswirtschaft leide unter anderem unter Kostensteigerungen, Lieferschwierigkeiten, langwierigen Baugenehmigungsverfahren und stagnierenden Einnahmen. Dadurch sinke die Investitionskraft der Unternehmen. Im Jahr 2022 investierten die BBU-Mitgliedsunternehmen etwa 2,6 Milliarden Euro, im Vergleich zu 2,89 Milliarden Euro im Vorjahr. Zudem hätten die hohen Preissteigerungen auf dem Bau zu einer Verteuerung sämtlicher Materialien und Dienstleistungen geführt. Die Investitionssumme sank erstmals seit 16 Jahren.

Die BBU-Mitgliedsunternehmen fordern von der Politik unter anderem Verlässlichkeit in wohnungspolitischen Entscheidungen, den Ausbau der digitalen Infrastruktur und die Beschleunigung und Vereinfachung von Baugenehmigungsverfahren. Eine Umfrage habe ergeben, dass dies die wichtigsten Anliegen der Unternehmen seien.

Der BBU besteht aus insgesamt 342 Mitgliedsunternehmen, von denen 131 in Berlin ansässig sind. Die rund 770.000 Wohnungen dieser Mitgliedsunternehmen machen etwa 45 Prozent des Berliner Mietwohnungsbestandes aus.

Im Jahr 2022 haben die BBU-Mitgliedsunternehmen einen Rekordwert von 7.172 neuen Wohnungen in Berlin fertiggestellt. Für das laufende Jahr erwartet man ähnlich viele Neubauwohnungen. Allerdings handele es sich hierbei um Projekte, die bereits vor mehreren Jahren gestartet wurden. Für das Jahr 2024 prognostiziert man einen Rückgang von 27 Prozent bei den Fertigstellungen. Der Berliner Senat strebt das Ziel an, jährlich 20.000 neue Wohnungen in der Hauptstadt zu bauen.

Siehe auch  Gröner: Berliner Wohnungsmarkt vor dem Kollaps

Insgesamt zeigt sich also eine gemischte Lage auf dem Berliner Wohnungsmarkt: Während die Mieten weitgehend stabil geblieben sind, stehen die Unternehmen vor zunehmenden wirtschaftlichen Herausforderungen. Die Politik ist gefordert, Lösungen zu finden, um die Investitionskraft der Unternehmen zu stärken und den Wohnungsbau in der Hauptstadt voranzutreiben.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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