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Michael Müller im Interview: Der Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr und die aktuelle Lage in der Ukraine

Titel: Lehren aus Afghanistan: Michael Müller im Interview über den Einsatz und die Evakuierung
Datum: TT.MM.JJJJ

Einleitung:
Der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, ist heute Außenpolitiker und Vorsitzender der Bundestags-Enquetekommission „Lehren aus Afghanistan“. In einem Interview äußert er sich zu dem Einsatz und der Evakuierung in Afghanistan sowie den Lektionen, die daraus gezogen werden können. Müller betont dabei die Abhängigkeit Deutschlands von den USA und spricht von einem möglichen politischen Versagen bei der Evakuierung.

Ein unmenschliches Bild der Evakuierung:
Als am 15. August 2021 die plötzliche Evakuierung der westlichen Soldaten und Staatsbürger aus Afghanistan begann, wurden dramatische Bilder vom Kabuler Flughafen gezeigt. Menschen klammerten sich aus Angst um ihr Leben an Flugzeuge. In einem Interview bezeichnet Michael Müller diese Szenen als unvorstellbar und betont, dass dies nicht das letzte Wort sein dürfe. Die Ereignisse müssten aufgearbeitet werden.

Die Lektionen aus dem Afghanistan-Einsatz:
Im Rahmen seiner Arbeit als Vorsitzender der Bundestags-Enquetekommission hat Müller viel über Afghanistan, seine Kultur und seine Nachbarn gelernt. Er betont, dass die Abhängigkeit Deutschlands von den USA zu groß gewesen sei. Der Einsatz sei von Anfang bis Ende militärisch von den Amerikanern dominiert worden. Zwar dürfe man nicht vergessen, dass der Einsatz auf den Terroranschlägen in den USA im Jahr 2001 und der ausgedrückten Solidarität der Bundeskanzlerin basierte, jedoch sei der Versuch, einen westlichen Staat nach westlichem Modell aufzubauen, unrealistisch gewesen.

Politikversagen und individuelles Eingreifen:
Ob und welches politische Versagen es bei der Evakuierung gab, soll der Untersuchungsausschuss klären. Doch eins ist sicher: Ohne das beherzte Eingreifen einiger weniger wäre es zu weiteren zivilen Opfern gekommen. Deutsche und Ortskräfte wurden gerettet, obwohl dies gegen den politischen Willen in Berlin geschah.

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Hilfe für ehemalige Helfer:
Recherchen von NDR, WDR und SZ haben gezeigt, dass Tausende ehemalige deutsche Ortskräfte bedroht werden und nicht nach Deutschland kommen dürfen. Müller zeigt großes Verständnis für die Sicherheitsverfahren, betont jedoch, dass diese schneller umgesetzt werden müssten. Deutschland habe bereits 30.000 von 40.000 Afghanen, die für uns tätig waren, aufgenommen. Es sei nun wichtig, auch den restlichen 10.000 Menschen zu helfen und sie nicht allein zu lassen.

Humanitäre Hilfe als Pflicht:
Müller spricht von der Pflicht Deutschlands, den Menschen zu helfen, die aus Angst fliehen. Er betont, dass Frauen mit Kindern nicht aus Reiselust fliehen, sondern vor dem Terror fliehen. Trotz kritischer Stimmen müsse Deutschland humanitäre Hilfe leisten, insbesondere für diejenigen, die vor Ort geholfen und ihr Leben riskiert haben.

Diplomatische Bemühungen im Ukraine-Konflikt:
Auf die Frage nach der Lieferung schwerer Waffen in den Ukraine-Konflikt betont Müller, dass vor jeder Entscheidung abgewogen werden müsse, ob solche Waffen helfen und was sie auslösen könnten. Er betont, dass militärische Unterstützung wichtig sei, aber auch verstärkte diplomatische Bemühungen nötig seien, um einen Waffenstillstand oder Frieden zu erreichen. Müller bezeichnet diese Balance als wichtig.

Gespräche als Schlüssel zum Frieden:
Müller betont, dass Gespräche wichtig seien, um die eigene Situation zu vermitteln und zu erfahren, wer zu einem Frieden beitragen könne. Es könnten zwar nicht wir oder Putin sein, aber möglicherweise andere internationale Partner wie China oder die Türkei. Nur durch Gespräche könne man die diplomatischen Perspektiven ausloten und trotz des Krieges eine Lösung suchen.

Fazit:
Der ehemalige Regierende Bürgermeister Michael Müller zieht klare Lehren aus dem Afghanistan-Einsatz und betont die Abhängigkeit Deutschlands von den USA. Er sieht mögliche Fehler bei der Evakuierung und fordert, das politische Versagen aufzuklären. Müller betont die Pflicht Deutschlands, den ehemaligen Helfern zu helfen, und fordert schnellere Sicherheitsverfahren. Im Ukraine-Konflikt plädiert er für eine ausgewogene Unterstützung, sowohl militärisch als auch diplomatisch. Gespräche seien seiner Meinung nach der Schlüssel zum Frieden.

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Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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