Messerattacke in Berlin-Marzahn: Racheakt an Ex-Partnerin?
Am 20. Februar 2023 wurde in Berlin-Marzahn eine Frau Opfer einer brutalen Messerattacke, als sie mit französischen Bulldoggen spazieren ging. Demnach soll der 34-jährige Soner G. den Anschlag in Auftrag gegeben haben, um sich an seiner Ex-Partnerin zu rächen.
Der Angeklagte wurde vor dem Amtsgericht Tiergarten vernommen und am 23. März vorerst auf freiem Fuß gelassen. Die Staatsanwaltschaft legte jedoch erfolgreich Beschwerde ein und erwirkte seine Inhaftierung ab dem 14. April 2023.
Die 39-jährige Lola M. (Name geändert) erlitt bei dem Angriff eine zehn Zentimeter lange, oberflächliche Schnittverletzung im Gesicht, die stark blutete. Schon im April 2022 soll der Angeklagte laut Anklage bei einem Trennungsgespräch eine Schusswaffe gegenüber Lola M. gehalten und damit gedroht haben, sie umzubringen.
Dem Angeklagten werden Bedrohung und Anstiftung zur gefährlichen Körperverletzung vorgeworfen. Der eigentliche Angreifer wurde nicht identifiziert und der Angeklagte schweigt zu den Vorwürfen. Nach dem Attentat stand die Kosmetikerin für mehrere Wochen unter Personenschutz beim Landeskriminalamt.
Lola M. äußerte sich nun zu den Hintergründen der Tat: „Er saß einige Jahre wegen Drogen im Knast und soll abgeschoben werden. Ich sollte ihn heiraten. Aber er ist zurück in sein altes Umfeld gefallen, blieb nachts weg und betrog mich. Ich glaube, er konsumierte wieder Kokain. Er sah überall Verfolger und erwartete, dass das Spezialeinsatzkommando unser Haus in Französisch-Buchholz stürmt. Deshalb habe ich mich von ihm getrennt. Dann ist er komplett ausgerastet. Er bedrohte mich mit einer Waffe. Mein Auto wurde dreimal die Reifen zerstochen. Es wurde auch auf meinen BMW geschossen. Ich erhielt anonyme Anrufe und Nachrichten von ihm. Er sagte, ich solle mich niemals sicher fühlen, nur weil die Polizei vor meiner Tür steht. Ich hätte einen großen Fehler gemacht, ihn zu verlassen.“
Inzwischen ist Lola M. mit einer stadtbekannten Person aus dem Kiez zusammen. Aufgrund ihrer Hobbyzucht von Rassehunden geriet sie angeblich ins Visier von Zoll und Steuerfahndung.
Der Angeklagte hat mittlerweile eine neue Partnerin gefunden, mit der er bereits den Hochzeitstermin festgelegt hat. Sie unterstützt ihn als Zuhörerin im Gerichtssaal.
Der Angeklagte kann gegen eine Kaution von 5000 Euro auf freien Fuß kommen, muss sich jedoch dreimal wöchentlich bei der Polizeistation melden. Das Urteil wird am 26. Juli erwartet.