Feuerwerksunglück in Hennef: Berliner Mann wegen fahrlässiger Tötung angeklagt
Die Silvesternacht 2022 endete tragisch: Ein Mann im Alter von 37 Jahren kam bei einer Explosion von Feuerwerk ums Leben, ein weiterer 39-Jähriger wurde lebensgefährlich verletzt. Nun, rund eineinhalb Jahre nach dem Böller-Wahnsinn in Hennef bei Bonn, gibt es eine Anklage gegen einen 21-jährigen Mann aus Berlin wegen fahrlässiger Tötung.
Die Berliner Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass der Angeklagte zwischen November 2021 und dem 22. Dezember 2022 in sozialen Netzwerken regen Handel mit illegaler Pyrotechnik betrieben hat. Laut einem Sprecher der Behörde habe er insgesamt 158 Menschen Feuerwerk verkauft, darunter auch „Kugelbomben“.
Der Vorfall ereignete sich im Hennefer Ortsteil Hüchel, in dem nur 376 Menschen leben. Die beiden Männer feierten dort mit einer zehnköpfigen Gruppe den Jahreswechsel. Als sie kurz nach Mitternacht die im Internet gekauften Böller anzündeten, kam es zur Katastrophe. Der 37-jährige Mann verstarb noch am Unfallort aufgrund schwerster Gesichtsverletzungen. Sein Freund konnte im Krankenhaus gerettet werden, erlitt jedoch lebensgefährliche Verletzungen.
Der Angeklagte wird laut Anklage vorgeworfen, den Unfall vorausgesehen zu haben. Zusätzlich zur fahrlässigen Tötung werden ihm auch fahrlässige Körperverletzung, gewerbsmäßiger Sprengstoffhandel und das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion vorgeworfen. Im Jahr 2021 habe er auch Böller eingesetzt, um in Berlin einen Zigarettenautomaten in die Luft zu jagen.
Bei einer Durchsuchung im März 2023 fand die Staatsanwaltschaft bei dem Angeklagten neben Waffen und Drogen auch rund 23 Kilogramm noch nicht verkaufte illegale Pyrotechnik. Ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft.
