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Männer und Frauen in gleichen Teilen bei den Olympischen Spielen: Ein historischer Meilenstein und ein Zeichen für Veränderung

Auf dem Weg zur Gleichstellung / Kann Olympia 2024 die Sichtbarkeit weiblicher Athletinnen weiter steigern?

Die Olympischen Spiele 2024 in Paris markieren einen historischen Meilenstein für die Gleichstellung im Sport. Erstmals treten bei den Spielen genau so viele Frauen wie Männer an. Doch bedeutet das auch, dass weibliche Sportlerinnen endlich die gleiche Aufmerksamkeit wie ihre männlichen Kollegen erhalten?

Die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des Zahlungsdienstleisters Klarna werfen Licht auf die Wahrnehmung von Frauen im deutschen Sport. Die Ergebnisse wurden im Sports & Travel Report* veröffentlicht.

Historisch betrachtet waren Frauen lange Zeit unterrepräsentiert bei den Olympischen Spielen. Erst im Jahr 1988 stieg der Frauenanteil auf über ein Viertel der Teilnehmenden an. Doch erst jetzt, 36 Jahre später, sind Männer und Frauen erstmals zu gleichen Teilen vertreten.¹

Obwohl sich die Gleichstellung im Sport langsam entwickelt, ist bei den Fans immer noch eine gewisse Diskrepanz zu erkennen. Laut der Umfrage verfolgen 52 % der Deutschen weibliche Sportlerinnen im Fernsehen und online. Bei rein männlichen Sportveranstaltungen schalten hingegen 60 % ein. Besonders auffällig ist die Kluft bei männlichen Fans: 55 % der deutschen Männer interessieren sich für Sportlerinnen, während es bei Sportlern ganze 71 % sind. Damit dominiert die Relevanz von Männern im Sport weiterhin. Dennoch scheinen Frauen aufzuholen.

Weiterhin gibt es aber auch positive Entwicklungen zu verzeichnen. Fast die Hälfte der Deutschen nimmt eine steigende Sichtbarkeit von Frauen im Sport wahr. Demnach haben Sportlerinnen und Sportwettbewerbe in den letzten fünf Jahren mehr Aufmerksamkeit erhalten als zuvor.

In anderen Ländern zeigt sich bereits ein größerer Fortschritt in Bezug auf die Gleichstellung im Sport. In Australien ist beispielsweise der Frauenfußball populärer als der Männerfußball. Und auch in den USA sind die Frauen im Fußball deutlich erfolgreicher als die Männer.² Hierzulande besteht also noch Potenzial für weiteres Wachstum.

Laut der Umfrage sind 18 % der befragten Deutschen davon überzeugt, dass sich die Popularität von männlichen und weiblichen Profisportlern in Zukunft anpassen wird. Männer und Frauen teilen diese Auffassung gleichermaßen. 25 % der Befragten sind sogar der Meinung, dass Sportlerinnen und Frauensportveranstaltungen bereits genauso beliebt sind wie männliche Sportler und Veranstaltungen. Es gibt jedoch auch Skeptiker, von denen 27 % glauben, dass Sportlerinnen und reine Frauensportveranstaltungen weniger beliebt sind als ihre männlichen Pendants und den Status des Männersports auch niemals erreichen werden.

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Die Olympischen Spiele 2024 können ein entscheidender Katalysator sein, um die Sichtbarkeit und Akzeptanz von Frauen im Sport weiter zu steigern. Mit dem wachsenden Interesse und der zunehmenden Medienpräsenz kann auf eine positive Entwicklung gehofft werden, die Frauen im Sport aus dem Schatten ihrer männlichen Kollegen heraustreten lässt. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich diese Dynamik in den kommenden Jahren entwickeln wird.

* Der Klarna Sports & Travel Report analysiert weltweit das Einkaufsverhalten von Verbrauchern in verschiedenen Bereichen. Die Studie wurde im April 2024 in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Dynata durchgeführt.

¹Quelle: Statista 2024.

²Sportsoziologin Christiana Schallhorn im Interview mit ZDFheute, 2023.


Artikelstand: 23. Mai 2024

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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