Berlin Aktuell

Litauen drängt auf ehrgeizigen Zeitplan für Stationierung von Bundeswehr-Soldaten an Nato-Ostflanke.

Die litauische Regierung hat die Bundesregierung dazu aufgefordert, die Stationierung von 4000 Bundeswehr-Soldaten an der Nato-Ostflanke zu beschleunigen. Der litauische Vize-Außenminister Jonas Survila erklärte gegenüber der "Welt am Sonntag", dass ein ehrgeiziger Zeitplan für die vollständige Stationierung vereinbart werden sollte. Vilnius sei bereit, erhebliche Investitionen in die erforderliche Infrastruktur für die deutschen Truppen zu tätigen.

Survila zog einen historischen Vergleich zum Kalten Krieg und führte aus: "Heute fühlen wir uns wie West-Berlin während des Kalten Krieges: umgeben von aggressiven Nachbarn sowohl aus dem Westen, Kaliningrad, Russland, als auch aus dem Osten, Belarus." Er erklärte weiter, dass in West-Berlin damals die Sicherheit unter anderem durch die Stationierung einer US-Armeebrigade gewährleistet wurde. Daher bittet Litauen die Deutschen sowohl symbolisch als auch praktisch, zur Sicherheit beizutragen, indem sie eine kampfbereite deutsche Brigade dauerhaft in Litauen stationieren.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte Ende Juni die dauerhafte Verlegung der Bundeswehrsoldaten nach Litauen angekündigt, um die Nato-Ostflanke zu schützen. Voraussetzung dafür seien die Vorhandensein der entsprechenden Infrastruktur vor Ort und die Kompatibilität mit den Nato-Plänen. Survila betonte die Bedeutung einer schnellen Umsetzung der Stationierung.

Die Stationierung der deutschen Truppen in Litauen ist Teil der Nato-Maßnahmen, um auf die erhöhten Sicherheitsbedenken an der Ostgrenze zu reagieren. Litauen und andere osteuropäische Mitgliedsstaaten haben aufgrund der Ukraine-Krise und der wachsenden militärischen Präsenz Russlands Bedenken hinsichtlich ihrer Sicherheit. Die Stationierung der Bundeswehrsoldaten in Litauen soll ein Zeichen der Unterstützung und Solidarität seitens der Nato-Mitglieder darstellen.

Es bleibt abzuwarten, wie die Bundesregierung auf die Forderungen Litauens reagieren wird. Die Zeit drängt jedoch, um eine effektive Verteidigung an der Nato-Ostflanke sicherzustellen. Die deutschen Truppen können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Sicherheit und Stabilität in der Region zu gewährleisten. Litauen ist bereit, seinen Teil dazu beizutragen, indem es Investitionen in die Infrastruktur tätigt. Es liegt nun an der Bundesregierung, geeignete Maßnahmen zu ergreifen und einen zeitnahen Zeitplan für die Stationierung zu vereinbaren.

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Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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