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Leben ohne Kinder: Eine Trauerbegleiterin erzählt von ihrer Entscheidung und den damit verbundenen Gefühlen

Wiegehtesuns? | Leben ohne Kinder

Die Berliner Trauerbegleiterin Alexandra Kossowski hat sich entschieden, keine Kinder zu bekommen. Für sie war es wichtig, ihre Freiheit nicht aufzugeben. Obwohl sie ihre Entscheidung nicht bereut, gibt es Momente, in denen sie traurig ist.

Alexandra Kossowski ist 43 Jahre alt und lebt in Berlin. Sie arbeitet als freie Trauerbegleiterin. Für sie hatte ein Leben als Mutter nie Priorität. Sie entschied sich bewusst dafür, ohne eigene Kinder zu leben. Dennoch gibt es Momente, in denen sie ihre Entscheidung bedauert.

Im Gespräch erzählt sie, dass es für sie schon immer klar war, keine eigenen Kinder zu haben. Der ausschlaggebende Grund war jedoch eine Beziehung mit einem Mann, der sich klar zu Kindern bekannte. Die Beziehung endete glücklicherweise schnell, aber der Gedanke blieb im Raum: Will ich wirklich Kinder? Oder denke ich nur darüber nach, weil es mein Partner möchte?

Sie stellte fest, dass sie nicht der Typ für eigene Kinder ist. Sie wollte immer viel für sich selbst tun und nicht immer nur für die Kinder und die Familie da sein müssen. Zudem war sie nie lange in einer Beziehung.

Obwohl viele behaupten, dass man mit Kindern genauso frei leben könne, wäre es für sie mit einer großen Anstrengung verbunden gewesen, auf die sie nicht bereit war einzugehen.

Ihr Umfeld fragte sie nie, wann es bei ihr soweit sei. Sie machte ihrer Mutter klar, dass sie nicht gefragt werden wollte und dass sie schon erfahren würde, wenn etwas passiert. Ihre Mutter respektierte ihre Entscheidung und stellte keine Fragen.

Wenn ihre Entscheidung von anderen infrage gestellt wird, fühlt es sich für sie als Frau so an, als hätte sie nicht das Recht, selbst zu bestimmen. In Partnerschaften sagte sie oft, dass sie keine Kinder möchte, aber die Antwort war oft, dass man das gemeinsam entscheiden müsse. Sie betonte jedoch, dass es ihre Entscheidung sei und dass sie nicht respektiert werde.

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In ihrem Freundeskreis war es für viele früh klar, dass sie eigene Kinder haben wollen. Mit Anfang 30 wurde es für sie schwierig, da sie als beste Freundin plötzlich zurückstecken musste und nicht mitreden konnte. Sie merkte jedoch, dass eine solche Lebensweise nichts für sie wäre.

Sie ist der Meinung, dass sich ihre Ansicht vielleicht in einem anderen System geändert hätte. Es gibt Länder, in denen es besser funktioniert, wenn es mehr Kitaplätze gibt und man nicht immer dem starren Muster folgen muss, zusammenzuleben und verheiratet zu sein. Sie glaubt jedoch, dass es schwieriger wird, wenn man das Leben individuell gestalten möchte. Der Mainstream bevorzugt das klassische Modell. Es ist schwierig, etwas zu finden, das anders ist.

Viele in ihrem Umfeld sind verheiratet und verdienen gut. Als Alleinstehende müsste sie selbstständig schauen, wie das Geld reinkommt. Das ist jedoch nicht immer möglich, wenn sie alleine für das Kind verantwortlich ist. Sie glaubt, dass dies ein Problem für viele Frauen ist, das durch die gestiegenen Preise noch schwieriger geworden ist. Sie selbst ist selbstständig und es war ihr wichtig, frei entscheiden zu können, ohne das Leben der Kinder planen zu müssen. Sie findet es schade, dass in der gewollten Kinderlosigkeit oft angenommen wird, dass man Kinder nicht mag, was definitiv nicht der Fall ist.

Obwohl sie ihre Entscheidung, keine Kinder zu bekommen, nicht bereut, gibt es dennoch Traurigkeitsmomente. Sie hätte gerne einmal die Erfahrung gemacht, schwanger zu sein, um zu wissen, wie sich das anfühlt. Viele haben ihr gesagt, dass sie eine gute Mutter gewesen wäre. Diese Gedanken betrauert sie aktiv. Ihre Entscheidung steht jedoch fest.

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Für sie ist es eine persönliche Entscheidung über den eigenen Körper und das eigene Leben.

Quelle: rbb | Bild: rbb

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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