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Krieg und Bildung: Ukrainische Kinder starten Schuljahr im Netz

Bildung unter Beschuss: Die Herausforderungen der ukrainischen Kinder in Krisenzeiten

Der Krieg in der Ukraine hat erhebliche Auswirkungen auf die Bildung von Kindern in den vom Konflikt betroffenen Regionen. Laut einem Bericht von Save the Children können zwei Drittel der Schulkinder in den Frontgebieten nicht mehr regelmäßig zur Schule gehen. Dies betrifft insbesondere die sozialen Interaktionen, die entscheidend für die Entwicklung der Kinder sind.

Save the Children hat in einer umfassenden Studie, die rund 1.500 Schülerinnen und Schüler sowie deren Betreuer und Lehrer befragte, alarmierende Ergebnisse vorgestellt. Die Studie konzentrierte sich auf Kinder in den vordersten Linien, wo 64 Prozent der Befragten angaben, nur online unterrichten zu können. Dies verdeutlicht die prekäre Situation vieler Ukrainer, und vor allem der Jüngsten, die oft mit defekten technischen Geräten und instabilem Internet zu kämpfen haben.

Das Bildungsministerium der Ukraine berichtet, dass etwa 1,9 Millionen Kinder im schulpflichtigen Alter darauf angewiesen sind, den Unterricht aus der Ferne zu verfolgen. Dies führt zu ernsthaften Herausforderungen in der Lernumgebung, insbesondere den Mangel an direktem Kontakt zu Lehrern und Mitschülern. Die Förderung der sozialen Kompetenzen sowie der persönliche Austausch sind gerade in der schulischen Entwicklung von zentraler Bedeutung.

Sonia Khush, die Länderdirektorin von Save the Children, prägnant beschreibt die Situation: „Nach mehr als zwei Jahren Krieg gibt es in der Ukraine Tausende von Kindern, die noch nie einen Fuß in ein Klassenzimmer gesetzt haben.“ Diese Aussage hebt hervor, wie verstreut und isoliert die Erfahrungen der Kinder geworden sind, was über das Lernen hinausgeht und das emotionale Wohlbefinden in Mitleidenschaft zieht.

Die Situation ist besonders bedrohlich in Städten wie Charkiw, wo viele Schulen aufgrund von Luftangriffen und Beschuss geschlossen bleiben müssen. Hier haben die Behörden kreative Lösungen gefunden, indem sie Klassenzimmer in U-Bahnhöfen eingerichtet haben. Diese Initiative stellt sicher, dass die Kinder trotz der unsicheren Bedingungen einen Ort zum Lernen und zum Treffen mit Gleichaltrigen haben. Das Projekt wird durch Unterstützung von Save the Children erleichtert, die auch technische Ausstattungen bereitstellt und digitale Lernzentren fördert.

Die Studie zeigt zudem, dass mehr als die Hälfte der befragten Familien angibt, dass ihre Schulen beschädigt worden sind. In schwer betroffenen Regionen wie Donezk und Charkiw sind es sogar über 90 Prozent. Sorge bereitet auch der Mangel an geeigneten Lernressourcen. Viele Kinder haben Zugang zu nur einem alten Handy, das häufig nur eingeschränkt funktionsfähig ist. Das Internet funktioniert oft nicht stabil, was den Bildungsweg zusätzlich erschwert.

In Anbetracht dieser Herausforderungen setzt sich Save the Children dafür ein, dass Kinder in der Ukraine auch während des Bürgerkriegs Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung haben. Die Organisation hat/rund 90 digitale Lernzentren eingerichtet, um die benötigten Geräte zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich wurden über 70 Schulen und Kindergärten bei Reparaturen unterstützt sowie Laptops und Tablets an Kinder ausgegeben, deren reguläre Schulen geschlossen werden mussten.

Die Notwendigkeit für einen sicheren Zugang zur Bildung und die Wahrung der Rechte der Kinder sind derzeit wichtiger denn je. Umso zentraler ist es, dass die internationale Gemeinschaft aufmerksam bleibt und Programme zur Unterstützung der ukrainischen Kinder fortsetzt. Bildung in Krisenzeiten muss Priorität haben, um den betroffenen Kindern eine Perspektive zu bieten und ihre künftige Entwicklung zu sichern.

Über Save the Children
Die Organisation wurde 1919 von der britischen Sozialreformerin Eglantyne Jebb gegründet. Heute ist sie die größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt und setzt sich in über 120 Ländern für Kinder in Kriegsgebieten, Konflikten und Katastrophen ein. Save the Children engagiert sich dafür, die Rechte der Kinder zu schützen und ihnen eine gesunde, sichere und selbstbestimmte Zukunft zu ermöglichen.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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