Heute findet die Pressekonferenz zum Auftakt der Grünen Woche 2024 in Berlin statt, auf der die deutschen Hersteller von Mineraldüngern ihre Pläne zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen in der Düngemittelherstellung präsentieren. Die im Industrieverband Agrar e. V. (IVA) zusammengeschlossenen Unternehmen streben an, die Emissionen innerhalb der nächsten 20 Jahre um bis zu 90 Prozent zu reduzieren. Diese ehrgeizigen Ziele verdeutlichen die Bemühungen der Branche, aktiv zum Klimaschutz beizutragen. Ein besonders wichtiger Aspekt bei der Realisierung dieser Ziele ist die Verfügbarkeit von günstigen erneuerbaren Energien und grünem Wasserstoff. In dieser Hinsicht appelliert der Vorsitzende des IVA-Fachbereichs Pflanzenernährung, Marco Fleischmann, an die Politik, die entsprechenden Rahmenbedingungen schnell zu schaffen. Dabei betont er die geostrategische Bedeutung der Sicherstellung einer eigenen wettbewerbsfähigen Düngemittelproduktion für Deutschland und Europa. Die Umstellung auf erneuerbare Energien und grünen Wasserstoff sowie der verstärkte Einsatz von Kohlenstoffspeicherungs- und -nutzungstechnologien sind entscheidend für die angestrebte Klimaneutralität. Ein weiteres wichtiges Thema, das bei der Pressekonferenz angesprochen wird, ist die Umstellung auf grünes Kali in der Kaliproduktion. Auch hier spielen die Aspekte der Verfügbarkeit von grünem Strom und ausreichender Netzinfrastruktur eine entscheidende Rolle. Die Transformation zur klimafreundlichen Düngemittelproduktion erfordert erhebliche Investitionen seitens der Unternehmen, aber auch politische Unterstützung beim Ausbau der erneuerbaren Energien und der Netzinfrastruktur. Des Weiteren äußert der IVA seine Bedenken hinsichtlich der Wettbewerbsverzerrung auf dem Markt für Stickstoffdünger, die aufgrund der stark gestiegenen Preise für Energie und insbesondere für Erdgas entstanden sind. Importe aus energiereichen Ländern wie Algerien, Nigeria und Russland haben in den vergangenen Jahren zugenommen, was die heimischen Produzenten unter Druck setzt. Auch in Bezug auf die Kali-Industrie bestehen Bedenken hinsichtlich der Wettbewerbsnachteile gegenüber staatlichen oder staatsnahen Konzernen in Belarus und Russland. Insgesamt verdeutlicht die Pressekonferenz die großen Herausforderungen und Chancen, die mit der Transformation der Düngemittelproduktion zur Erreichung von Klimaneutralität verbunden sind. Die Forderungen der Industrie nach politischer Unterstützung bei der Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen und Infrastruktur werden deutlich. Letztendlich geht es hier nicht nur um die Zukunft der Düngemittelproduktion, sondern auch um die Frage, inwieweit Europa in Bezug auf Landwirtschaft und Industrie autonom sein möchte. Um einen umfassenden Überblick über die Situation zu bieten, finden Sie nachfolgend eine Tabelle, die die wichtigsten Punkte der Pressekonferenz zusammenfasst: | Herausforderungen | Lösungsansätze | |------------------|-----------------| | Reduktion der Treibhausgas-Emissionen in der Düngemittelherstellung | Umstellung auf erneuerbare Energien und grünen Wasserstoff; verstärkter Einsatz von Kohlenstoffspeicherungs- und -nutzungstechnologien | | Umstellung auf grünes Kali in der Kaliproduktion | Investitionen in grünes Kali; politische Unterstützung beim Ausbau der erneuerbaren Energien und der Netzinfrastruktur | | Wettbewerbsverzerrung auf dem Markt für Stickstoffdünger durch Importe aus energiereichen Ländern | Konkrete Unterstützung von Deutschland und der EU für die Transformation zur klimafreundlichen Düngemittelproduktion | | Bedenken hinsichtlich der Wettbewerbsnachteile der heimischen Produzenten gegenüber staatlichen oder staatsnahen Konzernen in Belarus und Russland | Notwendigkeit einer fairen politischen Unterstützung für die heimische Industrie und Landwirtschaft | Insgesamt stellt die Pressekonferenz einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur klimafreundlichen Düngemittelproduktion dar, der deutlich macht, dass die Branche bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Der Ball liegt nun im Feld der Politik, die geforderten Rahmenbedingungen zu schaffen, um diese ambitionierten Ziele zu erreichen.
Quelle: Industrieverband Agrar e.V. (IVA) / ots
Quelle: Industrieverband Agrar e.V. (IVA) / ots