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Kitas in der Krise: ver.di fordert mehr Personal und klare Standards

Kritik an der Kita-Qualität: Gewerkschaft fordert dringend Maßnahmen

Die Diskussion um die Qualität von Kindertagesstätten in Deutschland wird erneut angestoßen, nachdem das Bundeskabinett ein Gesetz zur Weiterentwicklung der Betreuung beschlossen hat. Anstatt Verbesserungen für die Fachkräfte zu bringen, stößt der Gesetzesentwurf auf scharfe Kritik seitens der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di).

In den letzten Jahren wird vermehrt auf die mangelnden personellen Ressourcen in den Kitas hingewiesen. Nach Angaben von ver.di ist die psychische Belastung der Erzieherinnen und Erzieher sehr hoch, was sich in den steigenden Krankheitszahlen widerspiegelt. Laut der DAK-Gesundheit sind Beschäftigte in Kindertagesstätten im Jahr 2023 mit 534 Krankheitstagen je 100 Versicherte die Spitzenreiter im Arbeitsmarkt.

Besonders problematisch ist, dass die derzeit gültigen Personalschlüssel in vielen Einrichtungen nicht mehr ausreichen, um die vertraglich vereinbarten Öffnungszeiten aufrechtzuerhalten. Diese Situation hat zur Folge, dass Eltern zunehmend auf unzuverlässige Betreuungsangebote stoßen, was nicht nur die Familien trifft, sondern auch negative Auswirkungen auf die Wirtschaft hat.

Die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle äußert sich besorgt über den Kurs der Bundesregierung: „Es ist ein Armutszeugnis, ein Gesetz vorzulegen, welches die Fachkräfte nicht entlastet.“ Um die Qualität in der frühkindlichen Betreuung sicherzustellen, sei es unumgänglich, dass der Bund gemeinsam mit den Ländern einen klaren Plan zur Verbesserung der Personalschlüssel erarbeitet. Es muss berücksichtigt werden, dass Pausen, Urlaubszeiten und Fortbildungen der Fachkräfte entsprechende Vertretungen erfordern.

Ein Ansatz, den ver.di fordert, wäre eine stärkere finanzielle Unterstützung für Kitas, um nicht nur die Arbeitsbedingungen der Fachkräfte zu verbessern, sondern auch die Attraktivität der Berufe in der frühkindlichen Bildung zu erhöhen. Dazu zählt auch eine angemessene Ausbildungsvergütung für angehende Erzieherinnen und Erzieher.

Die Debatte um die Kita-Qualität ist nicht nur eine Frage der Bildung, sondern betrifft die gesamte Gesellschaft. Eine qualitative Verbesserung in den Kitas ist entscheidend für die Zukunft der Kinder und letztlich auch für die Stabilität der Familien und der Wirtschaft.

In der aktuellen Situation sind alle Beteiligten gefragt, aktiv an Lösungen zu arbeiten, um die Lage in den Kitas zu verbessern. Nur so kann eine zukunftsfähige Betreuung gewährleistet werden, die den Bedürfnissen von Kindern, Eltern und Fachkräften gerecht wird.

Für Rückfragen: Dr. Elke Alsago, 0160/92894752

V.i.S.d.P.

Daniela Milutin
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin

Tel.: 030/6956-1011, -1012
E-Mail:  pressestelle@verdi.de
www.verdi.de/presse

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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