Berlin Aktuell

Kinderfeindlichkeit-Vorwürfe: Berlins Verkehrssenatorin in der Kritik wegen Kürzungen bei temporären Spielstraßen

Temporäre Spielstraßen sorgen für Aufregung in Berlin. Nach dem jüngsten Streit um geplante Radwege steht Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) erneut in der Kritik und wird dieses Mal für ihre angebliche Kinderfeindlichkeit an den Pranger gestellt. Die Spielstraßen sind Straßenabschnitte, die für kurze Zeit für den Autoverkehr gesperrt werden, um Kindern das Spielen auf der Straße zu ermöglichen. Die erste Spielstraße wurde bereits im Jahr 2019 in der Böckhstraße in Kreuzberg eingerichtet.

Allerdings gibt es nun ein Problem: Die Kosten für solche Aktionen belaufen sich unter anderem auf Verkehrsschilder und Absperrungen. Im Jahr 2022 wurden dafür 100.000 Euro vom Senat bereitgestellt, für dieses Jahr sogar 180.000 Euro. Doch im Haushaltsentwurf für die Jahre 2024/25 sind lediglich 50.000 Euro pro Jahr für temporäre Spielstraßen vorgesehen. Dies wurde erstmals von der Zeitung "nd" berichtet.

Staatssekretärin Britta Behrendt (CDU) äußert sich zu den Kürzungen: "Die Einsparungen im Bereich der temporären Spielstraßen sind ausschließlich dem engen Berliner Haushalt geschuldet und nicht dem Projekt selbst. Der Haushalt für die Jahre 2023/24 muss noch vom Abgeordnetenhaus verabschiedet werden. Bis dahin werden wir prüfen, ob möglicherweise Gelder umgeschichtet werden können."

In ihrer Provokation richtet sich Bezirksverordnete Peggy Hochstätter (SPD) an die CDU und fragt, ob diese keine Kinder mögen. Sie betont, dass es in allen Kiezen von Friedrichshain-Kreuzberg einen Mangel an Spielplätzen und Grünflächen gebe. Die ehemalige Bürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) behauptet gar, dass das nächste Projekt beerdigt werde, in Anspielung auf die vorangegangenen Diskussionen um die Radwege, von denen die meisten jedoch umgesetzt wurden. Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) kritisiert die Pläne des Senats. Mit lediglich 50.000 Euro pro Jahr seien die Spielstraßen zum Scheitern verurteilt.

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Eine mögliche Lösung wäre, die Schilder wiederverwenden zu können. Allerdings haben die Bezirke keine eigenen Schilder mehr und auch kein Personal, um diese aufzustellen. Die entsprechenden Höfe mit Schildern und Personal wurden vor vielen Jahren abgeschafft, erklärt die BUND-Koordinatorin Gabi Jung.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion um die temporären Spielstraßen weiterentwickeln wird. Der Haushaltsentwurf für die Jahre 2024/25 muss noch vom Abgeordnetenhaus verabschiedet werden, sodass es noch Raum für mögliche Änderungen gibt. Es bleibt zu hoffen, dass eine Lösung gefunden wird, um die Spielstraßen auch in Zukunft realisieren zu können und so den Kindern Berlins ausreichend Raum zum Spielen und Toben zu bieten.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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