Titel: Das Sommerbad Spucki in Lichterfelde – Eine ungewisse Zukunft
In Berlin kämpfen viele Freibäder derzeit mit Besuchermassen und Gewaltproblemen. Gleichzeitig gibt es jedoch auch ungenutzte Schwimmbäder, die leer stehen. Eines davon ist das einst beliebte Sommerbad Spucki in Lichterfelde, das nun verlassen und verfallen wirkt. Doch die Anwohner wünschen sich eine Wiedereröffnung und haben sogar eine Petition gestartet. Hinter den Kulissen tobt jedoch ein Rechtsstreit zwischen dem ehemaligen Pächter und den Berliner Bäder-Betrieben (BBB).
Ein engagierter Anwohner hat bereits 1009 Unterschriften gesammelt, um den Erhalt des Bades zu unterstützen. Er bezeichnet den Zustand des Bades als Schande und fühlt sich von den verantwortlichen Behörden im Stich gelassen. Aus seiner Sicht ist es wichtig, das Schwimmbad zu sanieren, um weitere Schäden zu verhindern. Als langjähriger Bewohner von Lichterfelde schätzt er die Atmosphäre und die Umgebung des Stadtteils sehr, zu dem auch das Sommerbad Spucki gehört.
Das beliebte Freibad wurde im vergangenen September aufgrund einer nicht verlängerten Pachtvertrag mit dem Betreiber geschlossen. Verhandlungen über eine Fortführung des Bades waren gescheitert, und nun soll ein Gericht über den Konflikt entscheiden. Die Anwältin des ehemaligen Pächters berichtet von umfangreichen Sanierungsarbeiten während der Pachtzeit, jedoch konnten nicht alle Schäden behoben werden. Insbesondere an der Chloranlage gab es einen erheblichen Schaden in Höhe von über 120.000 Euro, den die Pächterin nicht bezahlen kann. Um den Betrieb aufrechtzuerhalten, wurde versucht, durch den Betrieb einer Saunaanlage wirtschaftlich erfolgreich zu sein.
Laut der Anwältin handelt das Land Berlin nicht marktorientiert und reagierte langsam auf einen Wasserschaden im Jahr 2021, der zur Schließung des Bades führte. Die Reparaturarbeiten hätten kurzfristig erfolgen können, doch das Land benötigte über ein Jahr, um den Auftrag zu vergeben. Die Betriebsausfallversicherung der Pächterin erstattete nur einen Bruchteil des Schadens, was zu erheblichen Kosten für die Pächterin führte. Während der Corona-Pandemie wurde ihr fristlos gekündigt, obwohl die Rechtslage bezüglich der Mietzahlungen während einer behördlich angeordneten Schließung unklar war. Die Anwältin betont, dass Unternehmen wie das ihrer Mandantin, die trotz zahlreicher Herausforderungen einen Betrieb aufrechterhalten, wertgeschätzt werden sollten.
Die BBB äußern sich nicht zu den Vorwürfen und haben eine Besichtigung des Spuckis abgelehnt. Laut einer Sprecherin sei der gesamte Standort in einem desolaten Zustand, wodurch eine sichere Betreibung des Sommerbades nicht möglich sei. Eine Instandsetzung würde viel Zeit und finanzielle Mittel erfordern, die derzeit nicht vorhanden sind. Der Standort wird derzeit analysiert, um die weitere Entwicklung der Liegenschaft zu planen. Daher können die BBB zum aktuellen Zeitpunkt keine Aussagen zu den weiteren Plänen für das Sommerbad machen.
Die Zukunft des Sommerbades Spucki in Lichterfelde bleibt somit weiterhin ungewiss. Die Anwohner hoffen jedoch weiterhin auf eine Wiedereröffnung und setzen ihre Bemühungen fort, um auf die Bedeutung des Bades für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf hinzuweisen.