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Kampagne in Friedrichshain-Kreuzberg soll für mehr Sauberkeit im Kiez sensibilisieren

Kampagne will Menschen im Kiez zu mehr Sauberkeit erziehen

Eine Kampagne wirbt allumfassend für mehr Sauberkeit in Friedrichshain-Kreuzberg. Die BSR droht eine drastische Maßnahme an.

Berlin. Friedrichshain-Kreuzberg ist immer gut für einen Rekord. Der jüngste lautet: Würden alle 42.000 Plastik- und Pappbecher, die dort täglich fortgeworfen werden, aneinandergelegt, ergäbe sich eine Reihe, die vom S-Bahnhof Frankfurter Allee bis zum Alexanderplatz reicht. Bezirk und Berliner Stadtreinigung (BSR) wollen die Bürger nun auf sanfte Weise dazu bringen, Becher, Kronkorken, Pizzakartons und Zigarettenkippen vernünftig zu entsorgen. Sie beginnen an diesem Freitag auf mehreren Kanälen ihre Werbekampagne mit dem Titel „Vermülle nicht, was du liebst“.

An 45 Stellen, von der klassischen Plakatierung bis zu Social Media und Bildschirmen in Spätis, werden bis zum 14. September Slogans in die Öffentlichkeit getragen. Die Motive nennen populäre Feier-Viertel, etwa Simon-Dach-Kiez, Kottbusser Tor und Warschauer Straße. Die Finanzierung des 70.000-Euro-Projekts bestreitet der Bezirk mit Mitteln aus dem Fonds für besondere touristische Projekte der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe.

Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne) sagte am Freitag bei der Vorstellung der Kampagne am Kottbusser Tor in Kreuzberg, besonders im Sommer falle viel Kleinmüll an. „Das führt immer wieder zu einer hohen Beschwerdelage in den Kiezen.“ Mit der BSR wolle man die Menschen im Kiez, Gäste und Touristen dafür sensibilisieren, ihr Umfeld sauber zu hinterlassen. Am besten, „indem sie ihren Abfall ordentlich entsorgen und im Sinne unserer bezirklichen Zero-Waste-Strategie beim nächsten Mal am besten gleich auf Mehrweg umsteigen“, so Herrmann.

Herrmann setzt auf ein Zusammenspiel verschiedener Strategien zur Müllreduzierung. Die neue Kampagne sei eine nun weitere, sagte sie. Im Mai hatte sie die Frage ins Spiel gebracht, ob dabei auch eine Reduzierung von öffentlichen Mülleimern getestet werden soll. Am Freitag darauf angesprochen, sagte Axel Koller, Leiter der Geschäftseinheit Reinigung bei der BSR, er schließe einen entsprechenden Versuch nicht aus. Dabei könne etwa an einem Ort wie dem Kottbusser Tor probeweise jeder zweite Mülleimer zeitweilig entfernt werden.

Derzeit wird dort zweimal täglich mit Kehrmaschine und Straßenreinigern gesäubert. Koller sagte, die Kampagne ermuntere die Menschen in Friedrichshain-Kreuzberg „auf nette Art“ dazu, BSR-Papierkörbe zu nutzen und etwa Mehrweg-Becher zu verwenden.

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Mehr zu Friedrichshain-Kreuzberg hier.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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