Trauerkultur bei Hertha BSC: Ein Wendepunkt für den deutschen Fußball
Die Bedeutung von Trauer im Kontext des Fußballs wird bei Hertha BSC seit dem Tod ihres Präsidenten Kay Bernstein verstärkt diskutiert. Im Jahr 2022 beteiligte sich der Berliner Hauptstadtclub an dem Projekt „Trauer unterm Flutlicht“, das von der Deutschen Fußball Liga unterstützt wurde. Das Projekt wurde vom BBAG e.V. – KickIn! in Zusammenarbeit mit dem Projekt „Trauer und Fußball“ sowie Hertha BSC durchgeführt.
Am Ende einer Abschlussveranstaltung in Berlin wurde „Trauer unterm Flutlicht“ offiziell bei Hertha BSC abgeschlossen. Das Konzept zur Etablierung einer Trauerkultur, das durch die intensive Zusammenarbeit mit dem Verein entwickelt wurde, soll anderen Clubs als Leitfaden dienen. Das Thema Trauerkultur rückte während des Projektzeitraums besonders in den Fokus, als Bernstein am 16. Januar 2024 unerwartet verstarb und die daran beteiligten Konzepte früher als erwartet umgesetzt werden mussten.
Doch auch außerhalb des Projekts hat die Trauerkultur bei Hertha BSC einen besonderen Stellenwert. Aufgrund der steigenden Mitgliederzahl und des großen Zuspruchs sieht der Verein sich verpflichtet, Anlaufstellen für Trauerfälle zu schaffen und angemessenes Gedenken zu ermöglichen. Regelmäßige Beerdigungsbesuche, Kondolenzschreiben und Erinnerungen an verstorbene Mitglieder auf den Mitgliederversammlungen sind Teil dieser Bemühungen. Eine Arbeitsgemeinschaft, geleitet von Steven Redetzki und Andreas Blaszyk aus dem Bereich Fan- und Mitgliederbetreuung, wird sich intensiver mit dieser Thematik befassen.
Das Projekt „Trauer unterm Flutlicht“ ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Dank des nachhaltigen Erfolgs werden KickIn! und „Trauer und Fußball“ auch in Zukunft weiterhin zur Trauerkultur im Fußball arbeiten. Das breite Netzwerk von über 80 Mitgliedern, das während des Projekts entstanden ist, wird fortbestehen und regelmäßige Treffen sowie Austauschmöglichkeiten bieten.
Die Bemühungen von Hertha BSC und anderen Projekten wie „Trauer unterm Flutlicht“ markieren einen Wendepunkt für die Trauerkultur im deutschen Fußball. Indem Clubs und Fanprojekte sich intensiver mit diesem Thema befassen, wird eine inklusive und respektvolle Trauerkultur gefördert. Der Tod von Kay Bernstein hat dazu beigetragen, dass Trauer im Fußball nicht länger ein Tabuthema ist, sondern als wichtiger Bestandteil des Lebens anerkannt wird.
Hertha BSC hat durch ihre aktive Teilnahme an „Trauer unterm Flutlicht“ gezeigt, dass sie nicht nur ein Fußballverein, sondern auch eine soziale und gesellschaftliche Gemeinschaft ist. Der Verein legt großen Wert darauf, den Fans und Mitgliedern in schwierigen Zeiten beizustehen und eine angemessene Trauer zu ermöglichen.