Die illegal genutzten Wohncontainer in der Moosstraße 56-58 in Niederschöneweide wurden von Mitarbeitern des Sozial- und Ordnungsamtes, der Bau- und Wohnungsaufsicht sowie der Zivilpolizei am Mittwochmorgen geräumt. In den provisorischen Unterkünften waren seit etwa zwei Jahren Menschen untergebracht, darunter solche mit negativen Schufa-Einträgen und Personen, die auf dem normalen Wohnungsmarkt Schwierigkeiten hatten. Es befanden sich auch Kinder in den Wohncontainern. Im Februar hat das Berliner Verwaltungsgericht entschieden, dass die Containerparks in der Moosstraße illegal sind.
Am Mittwochmorgen wurde zunächst an jede Tür geklopft, und in vier Wohneinheiten wurden noch insgesamt fünf Personen angetroffen, berichtet das Bezirksamt. Eine Person hat mit gepackten Taschen das Grundstück eigenständig und ohne weitere Unterstützung verlassen. Vier Personen haben hingegen die Unterstützung der Fachstelle „Soziale Wohnhilfe“ in Anspruch genommen und konnten sofort eine Unterkunft bekommen.
Bisher haben etwa 50 Personen sowie mehrere Kinder auf dem Grundstück gewohnt und monatlich rund 500 Euro für knapp 18 Quadratmeter ohne Küche oder Bad bezahlt. Ulrich Ziegler, der Eigentümer des Geländes und Betreiber eines weiteren Containerdorfs am S-Bahnhof Grünau, bezeichnet beide Projekte als „sozial-alternative Wohnprojekte“. Er hat jedoch die sechsmonatige Räumungsfrist verstreichen lassen, woraufhin das Bezirksamt ein Zwangsgeld in Höhe von insgesamt 40.000 Euro verhängt und rechtliche Schritte eingeleitet hat.
Anfang des Jahres hat das Berliner Verwaltungsgericht dem Bezirksamt Treptow-Köpenick die Nutzungsuntersagung zu Wohnzwecken bestätigt, und im Juni hat auch das Oberverwaltungsgericht zugestimmt. Kurz darauf hat das Amt eine Allgemeinverfügung veröffentlicht und die Räumung für den 20. Juli festgesetzt.
In der Zwischenzeit konnten bereits mehrere Mieter mit Unterstützung sozialer Träger in eigene Wohnungen umziehen. Die Bezirksstadträtinnen Claudia Leistner (Grüne) und Carolin Weingart (Linke) haben zahlreiche Gespräche mit Berliner Wohnungsbaugenossenschaften geführt, um dies zu ermöglichen.
Insgesamt wurden bereits 18 Mietverträge für etwa 30 Personen abgeschlossen, so das Bezirksamt. Drei Personen haben in Trägerwohnungen, also Wohnungen mit konkreter Betreuung durch den Träger Gebewo Soziale Dienste, eine Unterkunft gefunden. Auch für sie wird eine langfristige Lösung gesucht.