Berlin Aktuell

Hunderte Berliner Opfer von Reifen-Auslöschern: Selbsternannte Umweltschützer sorgen für Ärger und Schäden

Titel: "Tyre Extinguisher: Aktivisten lassen die Luft aus Berliner Autoreifen"

Bildunterschrift: "Über 300 Berliner mussten sich 2022 schon ärgern, dass jemand die Luft aus ihren Autoreifen gelassen hat. Oft waren es selbsternannte Umweltschützer. Foto: imago/Christian Ohde"


Die Bewegung der "Tyre Extinguisher" macht in Berlin von sich reden. In den letzten Monaten haben sie mehr als 300 Autobesitzern Ärger bereitet, indem sie nachts die Luft aus den Reifen ihrer Fahrzeuge entweichen ließen. Diese selbsternannten Umweltschützer finden vor allem große Autos und SUVs ein Dorn im Auge und nutzen diese Methode, um ihren Protest zu äußern. Obwohl der Ärger für die Fahrzeughalter groß ist, bleibt der Nutzen dieser Aktionen nur temporär, da die Reifen wieder aufgepumpt werden können.

Eine ihrer jüngsten Aktionen fand in Berlin-Zehlendorf statt, wo sie an 50 Autos ihre Bekennerschreiben hinter den Scheibenwischern anbrachten. In diesen Schreiben betonen sie, dass die klimaschädlichen Auswirkungen des Autoverkehrs verheerend sind und sich negativ auf die Erwärmung unseres Klimas auswirken. Sie appellieren an die Autobesitzer mit den Worten: "Achtung - Ihr Spritfresser ist tödlich". Weiter heißt es: "Sie werden wütend sein, aber nehmen Sie es nicht persönlich. Es liegt nicht an Ihnen, sondern an Ihrem Auto."

In den Schreiben geben die Tyre Extinguisher auch an, dass es für die Besitzer keinerlei Schwierigkeiten geben würde, sich ohne ihr Auto fortzubewegen, sei es zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Diese Aktionen werden unter anderem auf Twitter von den Aktivisten selbst dokumentiert. Dabei bitten sie auch die Verkehrssenatorin Manja Schreiner, ihre Prioritäten hinsichtlich der Infrastruktur zu überdenken und den Bau von Parkplätzen zugunsten von Fahrradwegen zu reduzieren.

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Die Gruppe Tyre Extinguisher wurde erstmals in Großbritannien bekannt und ist mittlerweile in vielen europäischen Städten aktiv. Laut ihren eigenen Angaben haben sie zwischen dem 7. März und dem 29. November 2022 über 10.000 SUV-Reifen die Luft abgelassen, indem sie das Ventil der Reifenkappen entfernten und kleine Linsen platzierten, die die Luft entweichen ließen, wenn das Ventil wieder verschlossen wurde.

Die Aktionen der Tyre Extinguisher sind Ausdruck ihres Protests gegen den steigenden Autoverkehr und seine negativen Auswirkungen auf das Klima. Obwohl einige ihre Methoden als rücksichtslos und kriminell betrachten könnten, versucht die Gruppe, auf die Dringlichkeit einer nachhaltigen Verkehrswende aufmerksam zu machen. Es bleibt abzuwarten, wie die Gesellschaft und die Politik auf diese Form des zivilen Ungehorsams reagieren werden.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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