Wie der Herbst den Garten belebt: Strategien für mehr Artenvielfalt und Nachhaltigkeit
Im bevorstehenden Herbst steht die Gartenpflege im Mittelpunkt, um die Artenvielfalt zu fördern und den Garten auf den Winter vorzubereiten. Diese Zeit ist entscheidend, um langfristig einen gesunden und lebendigen Garten zu gestalten. Die Expertise von Corinna Hölzel, einer Gartenexpertin des BUND, bietet dabei wertvolle Hinweise, wie Gärtner*innen diesen Übergang bestmöglich nutzen können.
Der Grundgedanke: Für eine nachhaltige Zukunft im Garten
Die Auswirkungen des Klimawandels sind auch in unseren Gärten spürbar, mit milderen Wintern und früheren Frühlingen. Daher ist es unerlässlich, sich an diese Veränderungen anzupassen, um die heimische Flora und Fauna zu unterstützen. Hölzel betont, dass jede Maßnahme, die wir in unseren Gärten ergreifen, nicht nur unserer eigenen Freude dient, sondern auch entscheidend für Insekten und andere Tiere ist, die auf unsere Gärten angewiesen sind.
Das Aufräumen überdenken
Viele Gärtner*innen fühlen sich verpflichtet, ihren Garten nach dem Sommer zu reinigen. Hölzel rät jedoch, die Verblühte und abgestorbenen Pflanzen stehen zu lassen. Diese stellen nicht nur eine Nahrungsquelle für Vögel dar, sondern bieten auch Unterschlupf für Igel und Insekten, die im Winter Lebensraum benötigen. Verblühte Stängel und Laub tragen zur Kompostierung bei und stellen wertvolles Material für den Garten dar.
Pflanzzeit im Herbst
Die Herbstmonate sind besonders geeignet, um neue Pflanzen zu setzen. Hölzel empfiehlt die Verwendung von heimischen Wildstauden wie Glockenblumen und Astern, da diese nicht nur schön blühen, sondern auch eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und Schmetterlinge bieten. Frühblüher wie Schneeglöckchen und Krokusse sollten ebenfalls bereits im September gepflanzt werden, um im kommenden Frühjahr für einen bunten Farbtupfer im Garten zu sorgen.
Gestaltung der Hecken und Bäume
Bäume und Sträucher spielen eine entscheidende Rolle in jedem Garten. Sie bieten nicht nur einen natürlichen Lebensraum für viele Tiere, sondern spenden auch Schatten und fördern ein günstiges Mikroklima. Hölzel hebt hervor, dass heimische Pflanzen, wie der Holunder, für die Biodiversität besonders vorteilhaft sind, da sie Nahrung für Insekten bieten und zudem fruchtbare Beeren tragen, die für Menschen ebenfalls wertvoll sind.
Umgang mit Schnittgut und Totholz
Ein oft unbeachteter Aspekt der Gartenpflege ist der Umgang mit Schnittgut. Anstatt alles zu zerschneiden oder zu verbrennen, empfiehlt es sich, eine Benjeshecke anzulegen. Diese Art der Gartenpflege fördert nicht nur die Artenvielfalt, sondern bietet auch Lebensraum für viele Tiere. Auch Häufungen von Totholz können als Unterschlupf verwendet werden und tragen zur natürlichen Kompostierung bei.
Das Fazit: Ein aktiver Beitrag zur Umwelt
Die Maßnahmen, die im Herbst ergriffen werden, sind zu einem zentralen Bestandteil der nachhaltigen Gartenpflege geworden. Ob es sich um das Stehenlassen von Pflanzen oder die gezielte Bepflanzung mit heimischen Arten handelt, alles trägt zur Erhaltung der Artenvielfalt und zur Bekämpfung der negativen Auswirkungen des Klimawandels bei. Gärtner*innen haben jetzt die Chance, aktiv zum Erhalt unserer Umwelt beizutragen und gleichzeitig einen wunderschönen Garten zu gestalten.
Tipps für eine nachhaltige Gartengestaltung im Herbst
- Verblühte Pflanzen und Laub stehen lassen.
- Herbst als Pflanzzeit nutzen und heimische Wildstauden setzen.
- Hecken mit einheimischen Sträuchern gestalten, die Insekten anziehen.
- Totholz als Lebensraum nutzen und nicht wegwerfen.
- Frühblüher rechtzeitig pflanzen, um Frühjahrsblüten zu fördern.
Dieser Artikel ist eine Zusammenstellung von Informationen der BUND-Pressestelle, um das Bewusstsein für nachhaltige Gartenpflege in der Herbstzeit zu stärken.