Berlin Aktuell

Hape Kerkeling warnt vor homophober Atmosphäre in Berlin und vergleicht sie mit Weimarer Republik

Hape Kerkeling, einer der bekanntesten deutschen Entertainer, hat in der ZDF-Talkshow "Maybrit Illner" offen über seine Entscheidung gesprochen, Berlin zu verlassen und mit seinem Ehemann nach Köln zu ziehen. Als Grund dafür nannte er die homophobe Atmosphäre in der Hauptstadt. Kerkeling äußerte seine Sorge über bestimmte gesellschaftliche Entwicklungen in Deutschland und verglich die aktuelle Situation sogar mit der Zeit der Weimarer Republik.

Der Entertainer erklärte, dass er gelegentlich das Gefühl habe, dass wir uns in einer ähnlichen Zeit wie in der Weimarer Republik befinden würden. Er erinnerte daran, dass es in dieser Zeit anfangs Fortschritte gab, beispielsweise im Bereich der Transgender-Rechte. Doch dann kamen die Nationalsozialisten an die Macht und rückgängig machten sämtliche Errungenschaften. Kerkeling möchte eine ähnliche Entwicklung nicht erneut erleben und verließ deshalb mit schwerem Herzen Berlin, ohne es bis heute zu bereuen.

Auch angesichts seiner eigenen Karriere äußerte Kerkeling Bedenken. Er bezweifelte, dass seine Paraderolle des Horst Schlämmer, ein trinkender und unangenehmer Lokaljournalist, heutzutage noch funktionieren würde. Obwohl er betonte, dass dies alles Travestie gewesen sei und er sich in dieser Rolle über den "alten, weißen Mann" lustig machen wollte, räumte er ein, dass einige Witze "widerlich" gewesen seien. Kerkeling reflektierte kritisch und erklärte, dass das Publikum teilweise nicht mehr über diese Art von Humor lachen würde.

Gleichzeitig äußerte sich Kerkeling zu einer aktuellen Diskussion in der Film- und Theaterbranche. Er sprach sich gegen die Forderung aus, dass bestimmte gesellschaftliche Gruppen nur von Angehörigen derselben Gruppe verkörpert werden dürfen. Als Heterosexueller habe er selbst in den letzten Jahrzehnten heterosexuelle Männer gespielt und sei dabei glaubhaft gewesen. Daher fragte er sich, warum ein Heterosexueller nicht auch eine homosexuelle oder eine Frau spielen sollte.

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Der beliebte Entertainer, der im Jahr 2014 im Alter von nur 50 Jahren seine Karriere fast vollständig beendet hatte, kehrte nach acht Jahren Pause zurück. In diesem Jahr wurde sein Comeback angekündigt, unter anderem mit dem Kult-Fernsehfilm "Club Las Piranjas" aus dem Jahr 1995, der als Miniserie zurückkehren wird. Darüber hinaus wird er beispielsweise eine Reisedokumentation für den Sender VOX präsentieren.

Hape Kerkeling hat mit offenen Worten die gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland kritisiert und besonders die homophobe Atmosphäre in Berlin angeprangert. In Anlehnung an die Weimarer Republik äußerte er seine Sorge vor einem möglichen Rückschritt. Gleichzeitig reflektierte er selbstkritisch über seine Karriere und zweifelte an der Relevanz seiner früheren Rolle des Horst Schlämmer. Kerkeling äußerte zudem seine Meinung zur aktuellen Debatte um die Besetzung bestimmter Rollen in Film und Theater. Nach einer längeren Pause kehrte er im Jahr 2021 ins Rampenlicht zurück und wurde mit verschiedenen Projekten erneut aktiv.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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