Die für Samstagmorgen geplante Anhörung von sechs deutschen Urlaubern, denen eine Gruppenvergewaltigung auf Mallorca vorgeworfen wird, wurde verschoben. Ein Polizeisprecher bestätigte diese Information ohne eine Begründung zu nennen. Ob die Urlauber die Tat bestreiten, ist bisher nicht bekannt.
Die sechs Männer wurden bereits am Morgen in Handschellen zum Gericht in Palma de Mallorca gebracht. Sie zogen ihre Hemden über den Kopf, um nicht erkannt zu werden. Der Haftrichter muss nun entscheiden, ob die Urlauber in Untersuchungshaft genommen oder gegen Hinterlegung einer Kaution freigelassen werden. In Spanien kann eine Vergewaltigung mit bis zu zwölf Jahren Gefängnis bestraft werden.
Die Polizei wirft zumindest einigen der Männer die Vergewaltigung einer 18-jährigen deutschen Touristin in einem Hotelzimmer am Ballermann vor. Die spanische Zeitung „Última Hora“ hatte berichtet, dass auf einem der Handys der Verdächtigen ein Video der Vergewaltigung entdeckt wurde.
Gemäß den Angaben der Polizei begegnete einer der Männer in der Partyhochburg am Ballermann der deutschen Frau in der Nacht zum Donnerstag. Beide hatten einvernehmlichen Sex auf dem Hotelzimmer, jedoch wurde die Frau später von einigen der fünf deutschen Freunde des Mannes vergewaltigt.
Die Frau konnte schließlich fliehen und alarmierte die Polizei mit Hilfe des Hotelrezeptionisten. Die fünf Männer wurden am Donnerstag um 3:40 Uhr festgenommen, während der sechste Verdächtige am Freitag festgenommen wurde.
Laut „Última Hora“ ging die Frau zunächst freiwillig mit in das Hotel des Mannes, wurde dort aber abgewiesen, da sie kein Gast war. Daraufhin begab sich der Mann mit ihr in ein benachbartes Hotel, in welchem seine Freunde untergebracht waren.
Als diese später zurückkehrten, hatte die Frau einvernehmlichen Sex mit zwei weiteren Männern, lehnte die letzten drei jedoch ab. Daraufhin wurde sie vergewaltigt. Die Herkunft der Festgenommenen und des Opfers war zunächst unbekannt. Ein Verdächtiger besitzt die türkische Staatsbürgerschaft. Informationen über den Wohnort der Urlauber in Deutschland wurden nicht veröffentlicht. (dpa)
Anmerkung: Die Nachrichtenagentur dpa hat in einer ersten Version berichtet, dass auf mehreren Handys Videos gefunden wurden. Dies wurde nun seitens der dpa korrigiert. Unser Artikel wurde entsprechend angepasst.