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Häusliche Gewalt: Frau sticht mit Messer auf Verlobten ein – Die Geschichte von Pia M. und Conrad L. aus Reinickendorf

Häusliche Gewalt bleibt ein ernstes Problem in Deutschland und weltweit. Im Jahr 2022 waren in Berlin mehrheitlich Frauen die Opfer solcher Gewalttaten. Jedoch gibt es auch Fälle, in denen Frauen die Täterinnen sind, wie im Fall der Arzthelferin Pia M. aus Reinickendorf. Pia griff ihren Verlobten Conrad L. mit einem Brotmesser an, ausgelöst von rasender Eifersucht.

Im Prozess vor dem Amtsgericht gab Pia an, sich nicht im Detail an den Vorfall erinnern zu können, da beide etwas getrunken hatten. Die Richterin stellte jedoch klar, dass das Gutachten bei Pia einen Alkoholgehalt von 2,88 Promille feststellte. Pia führte aus, dass ein Auslöser für ihre Tat eine Nachricht war, die sie auf Conrads Handy entdeckte. Ein Bekannter von Conrad hatte ein Problem, bei dem er helfen wollte. Pias Groll wuchs und als Conrad schließlich verspätet nach Hause kam, brannten bei ihr alle Sicherungen durch.

Die Anklage lautete, dass Pia Conrad zweimal in den Brustbereich links gestochen habe, dann mit dem Messer über seinen Hals fuhr und ihm gedroht hätte, ihn umzubringen. Als er das Zimmer verlassen wollte, stach sie ihm auch noch in den Rücken. Conrad nahm anfangs Pias Wut nicht ernst und neckte sie sogar noch. Er beschrieb die Messerstiche als Piekser und sagte, er sei nicht einmal ins Krankenhaus gegangen und habe keine Narben davongetragen. Ein Polizist, der damals am Tatort war, bemerkte, dass Conrad im Flur saß und relativ entspannt war, während Pia immer wieder sagte: "Ich wollte ihn nicht töten."

Unerwartet bittet Conrad das Gericht, Pia nicht zu bestrafen, da er eingesehen hat, dass er sie provoziert hat. Er meint, dass er auf der Anklagebank stehen sollte. Die Richterin sieht dies jedoch anders und verurteilt Pia wegen gefährlicher Körperverletzung zu zehn Monaten Haft auf Bewährung. Dabei wurden auch Pias Vorstrafe wegen Diebstahls und der Promillewert zum Tatzeitpunkt berücksichtigt. Die Richterin betonte, dass es keine Rolle spiele, ob es sich um einen einmaligen Vorfall handelte. Es sei einfach inakzeptabel, mit einem Messer auf einen Menschen loszugehen.

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Trotz des Vorfalls hat dies keinen negativen Einfluss auf die Beziehung zwischen Pia und Conrad. Beide beteuern, dass sie sich immer noch lieben, und die damals verschobene Hochzeit wird bald nachgeholt.

Es ist wichtig, dass häusliche Gewalt in jeder Form verurteilt wird. Niemand sollte in einer Beziehung oder zu Hause Gewalt erfahren oder ausüben müssen. Es gibt viele Hilfsangebote für Betroffene und Täter, um sie dabei zu unterstützen, mit solchen Situationen umzugehen und Hilfe zu erhalten.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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