Wasserstoffimport und seine nachhaltigen Dimensionen: Ein Blick auf globale Auswirkungen
Die deutsche Regierung hat am 24. Juli 2024 eine umfassende Strategie zur Beschaffung von Wasserstoff verabschiedet, um den zukünftigen Energiebedarf des Landes zu decken. Deutschland wird bis 2030 voraussichtlich zwischen 95 und 130 Terawattstunden (TWh) Wasserstoff und wasserstoffbasierte Produkte benötigen, wobei der Großteil dieser Nachfrage durch Importe gedeckt werden muss. Ein zentrales Ziel dieser Strategie ist die Einfuhr von „grünem“ Wasserstoff.
Ein kürzlich veröffentlichter Bericht des Öko-Instituts, finanziert von der Amber Foundation, wirft einen entscheidenden Blick auf die Auswirkungen dieser Importstrategie, insbesondere in Ländern des Globalen Südens. Der Bericht analysiert verschiedene nachhaltige Dimensionen, die im Prozess der Wasserstoffproduktion und -transport berücksichtigt werden müssen. Diese Dimensionen gehen weit über die Vorstellung von „grünem“ Wasserstoff hinaus, der aus erneuerbaren Energiequellen stammt.
Ein zentrales Ergebnis der Studie ist die Identifizierung von neun Dimensionen der Nachhaltigkeit, die beim Wasserstoffimport berücksichtigt werden sollten. Dazu gehören Aspekte wie der Zugang zu Wasser- und Landressourcen sowie die lokale wirtschaftliche Beteiligung. Diese Punkte sind entscheidend, da sie die Schaffung einer nachhaltigen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den Produzentenländern ermöglichen.
Susanne Krieger, Forschungsassistentin am Öko-Institut, betont: „Die positive Nachricht ist, dass zahlreiche Instrumente bereits vorgeschlagen werden, um die nachhaltigen Dimensionen von Wasserstoff zu verankern.“ Der Schlüssel liegt in der Dialogförderung und der aktiven Teilnahme lokaler Akteure in den jeweiligen Förderländern. Nur so können die tatsächlichen Chancen für eine nachhaltige Zusammenarbeit effektiv genutzt werden.
Die Studie hebt hervor, dass einige der sozialen und wirtschaftlichen Faktoren, wie etwa Landnutzungsrechte und die Teilhabe der Bevölkerung, bisher nicht ausreichend untersucht wurden. Dies ist ein kritischer Punkt, da eine verantwortungsvolle Wasserstoffproduktion nicht nur technische, sondern auch soziale und wirtschaftliche Herausforderungen berücksichtigt.
Für weitere Informationen und tiefergehende Analysen der nachhaltigen Dimensionen des Wasserstoffs können Interessierte den begleitenden Blogbeitrag „Nachhaltigkeitsdimensionen von Wasserstoff im Fachdiskurs – ein Inventar“ und die Studie „Nachhaltigkeitsdimensionen der Wasserstoffproduktion in Ländern des Globalen Südens“ des Öko-Instituts einsehen.
Bei Fragen zu diesem Thema steht Ihnen Susanne Krieger von der Abteilung Energie und Klimapolitik am Öko-Institut zur Verfügung. Sie erreichen sie per E-Mail unter s.krieger@oeko.de oder telefonisch unter +49 761 45295-274.
Diese umfassende Analyse unterstreicht die Bedeutung einer integrativen und nachhaltigen Wasserstoffstrategie, die nicht nur ökologische, sondern auch soziale Gerechtigkeitsaspekte berücksichtigt. Die Zukunft der Energie beschleunigt sich, und es ist entscheidend, dass dieser Fortschritt alle Beteiligten und deren Bedürfnisse in den Fokus rückt.