In Berlin-Marzahn wurde eine 500 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe entdeckt, was zur Evakuierung eines 500-Meter-Sperrkreises führte. Etwa 15.300 Anwohner, drei Schulen, zwei Kindertagesstätten, diverse Einkaufsmöglichkeiten und 27 Wohnblöcke sind von der Evakuierung betroffen. Bislang wurden etwa zehn Prozent des betroffenen Gebiets evakuiert. Die Evakuierungsmaßnahmen begannen um 6 Uhr und die Polizei plant, die Bombe gegen 12 Uhr zu entschärfen.
Für die betroffenen Anwohner wurden Notunterkünfte eingerichtet, die auf insgesamt 800 Personen ausgelegt sind. Rund 50 Personen haben sich bereits in den Unterkünften eingefunden. Es ist auch ein Shuttleservice mit Bussen eingerichtet worden. Der Evakuierungsbereich wurde in einen Ost- und Westbereich unterteilt, wobei der südliche Teil des Sperrkreises zuerst evakuiert wird.
Für Unterstützung und Informationen wurde ein Bürgertelefon eingerichtet, das von 6 bis 23 Uhr unter verschiedenen Telefonnummern erreichbar ist. Personen, die mobilitätseingeschränkt oder auf Medikamente angewiesen sind, wurden gebeten, sich bei dem Bürgertelefon zu melden und ihre Medikamente in ausreichender Menge mitzunehmen. Auch Haustiere sollten vorab gut versorgt werden.
In dem Evakuierungsgebiet befinden sich auch eine Geflüchtetenunterkunft und eine Einrichtung für obdachlose Menschen. Maßnahmen wurden ergriffen, um sicherzustellen, dass die Evakuierung sprachsensibel kommuniziert wird, insbesondere in Bezug auf Geflüchtete mit Kriegserfahrung. Zusätzlich gibt es eine eigene Notunterkunft für Geflüchtete.
Einige Straßen sind aufgrund der Evakuierung gesperrt, und der Bahnverkehr, insbesondere die S-Bahnlinie 7 und die RB25, wird voraussichtlich gegen 12 Uhr unterbrochen. Auch einige Buslinien der BVG werden im betroffenen Gebiet nicht fahren und Fahrten könnten ausfallen.
Die Bombe wurde bereits am Dienstag auf einem Sportplatz entdeckt, während einer geplanten Sondierung nach Munitionsbelastung. Die Evakuierung verläuft bisher nach Plan und das Bürgertelefon wird gut angenommen.
