Geflügelpest in Berlin: Habicht und Wanderfalke betroffen
Die Geflügelpest ist bei zwei Wildvögeln in Berlin nachgewiesen worden. Die Senatsverwaltung für Verbraucherschutz teilte am Freitag mit, dass ein Habicht in Treptow-Köpenick und ein Wanderfalke in Steglitz-Zehlendorf betroffen sind. Der Nachweis des Erregers wurde vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bestätigt.
Bereits in diesem Jahr wurden in Berlin Nachweise des Virus-Subtyps H5N1 bei einem Schwan und drei Möwen festgestellt. Ende des vergangenen Jahres musste der Berliner Zoo nach einem Geflügelpest-Nachweis bei einem Wasservogel für mehrere Wochen schließen.
Der hochansteckende Subtyp H5N1 gilt vor allem für große Haltungen und Mastbetriebe als problematisch, da es zu Keulungen kommt – dem vorsorglichen Töten von Tieren. Im Juni meldete das FLI bundesweit rund 150 Fälle bei Wildvögeln.
Die Berliner Behörde rief die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, Funde toter Wasser-, Raben- oder Greifvögel bei der Veterinär- und Lebensmittelaufsicht des Bezirks zu melden. Nur so könne eine Untersuchung eingeleitet werden. Es wird jedoch ausdrücklich davor gewarnt, kranke oder verendete Tiere anzufassen. Auch das Sammeln von Federn sollte vermieden werden.
Für Menschen, die Geflügel halten, wird empfohlen, ihre Tiere besonders vor Kontakt mit Wildvögeln zu schützen. Futter, Einstreu und Tränke sollten für die Wildvögel unzugänglich sein.
Die Vogelgrippe grassierte in Deutschland lange Zeit vor allem in der kalten Jahreszeit aufgrund des Vogelzugs. In diesem Jahr gab es erstmals auch über den Sommer hinweg Fälle, insbesondere in nördlichen europäischen Ländern. Experten gehen davon aus, dass sich der Erreger mittlerweile ganzjährig in europäischen Wildvogelpopulationen hält. Besonders betroffen sind dieses Jahr vor allem Seevogelkolonien, insbesondere Möwen.