Vorstoß für grüne Schulhöfe: Deutsche Umwelthilfe und Kinderhilfswerk setzen sich für Klimaanpassung ein
In Deutschland stehen Schulen vor der Herausforderung, hitzebedingte Belastungen zu verringern und gleichzeitig einen naturnahen Lernraum zu schaffen. Ein neues Bündnis von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und dem Deutschen Kinderhilfswerk (DKHW) setzt daher ein Zeichen: Es wird gefordert, die Schulhöfe flächendeckend klimaangepasst und naturnah zu gestalten. Das Angebot an Grünflächen auf den Schulgeländen müsse dringend erhöht werden, um den Schülern eine gesunde Lernumgebung zu bieten.
Aktuell ist es so, dass viele der über 32.000 Schulhöfe in Deutschland stark versiegelt sind und damit kaum Schutz vor der drückenden Hitze bieten. Diese Situation wird von Sascha Müller-Kraenner, dem Bundesgeschäftsführer der DUH, als alarmierend eingestuft. Er erläutert, dass Schüler und Schülerinnen durch eine Umgestaltung dieser Flächen nicht nur vor den Folgen von Hitzewellen geschützt werden könnten, sondern auch nachhaltige Gesundheitsvorteile genießen würden. "Mit der richtigen Gestaltung können wir Schulräume schaffen, die nicht nur zum Spielen, sondern auch zum Lernen und Entspannen einladen", betont er.
Der Aufruf zur Umgestaltung kommt nicht von ungefähr: Durch den Klimawandel nehmen Extremwetterereignisse wie Dürre und Starkregen zu, was besonders in stark bebauten Gebieten zu Herausforderungen führt. Hier könnten entsiegelte Schulhöfe eine Lösung sein, da sie nicht nur das Mikroklima verbessern, sondern auch dazu beitragen, den Wasserhaushalt in Städten zu regulieren.
Das DKHW weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es dringend notwendig ist, den Schulhöfen mehr Aufmerksamkeit zu schenken – insbesondere angesichts des zunehmenden Ganztagsangebots. Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des DKHW, hebt hervor, dass die Schulhöfe als Lebensraum für Kinder und Jugendliche gestaltet werden sollten, um deren kreative Entfaltung zu fördern. Projekte zur naturnahen Gestaltung könnten dabei helfen, Aufenthaltsqualitäten zu schaffen, die sowohl für die Schüler als auch für die Umwelt von Vorteil sind.
Wie wichtig diese Veränderungen sind, zeigt sich auch im Engagement der DUH, die bereits über 80 Schulen bei der Umgestaltung ihrer Schulhöfe unterstützt hat. Interessierte Bürger können über die Webseite der DUH aktiv werden und eigene Anträge für grüne Schulhöfe einreichen, um auf die Veränderungen in ihrer Stadt hinzuwirken. Die Initiative ruft Eltern, Lehrkräfte und Schülervertreter auf, sich an diesem Prozess zu beteiligen.
Gemeinsam können diese Maßnahmen dazu führen, dass Schulen nicht nur Orte des Wissens, sondern auch Orte des Wohlfühlens und des naturverbundenen Lernens werden. Die Forderungen der DUH und des DKHW stehen dabei im Einklang mit den Zielen einer nachhaltigen und klimaangepassten Stadtentwicklung.