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Flexibel steuerbare Anlagen: BEE fordert einfache Gesetzesänderungen zur Stärkung der heimischen Kapazitäten

Nachdem die Verhandlungen mit der EU-Kommission zur Kraftwerksstrategie in dieser Woche noch immer anhalten und Ausschreibungen für Kraftwerke nicht mehr in diesem Jahr stattfinden sollen, setzt der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) nun auf einfachere Gesetzesänderungen, um die inländischen Kapazitäten von erneuerbaren, speicherbaren und sektorverknüpfbaren Anlagen voranzubringen. BEE-Präsidentin Simone Peter betont, dass die bestehenden Kapazitäten genutzt werden können, anstatt auf die Fertigstellung von H2-ready-Gaskraftwerken zu warten, deren Klärung derzeit mehr Zeit in Anspruch nimmt. Um die Lücke nach der Halbierung der Kraftwerksstrategie auf zehn Gigawatt Leistung zu schließen, fordert der BEE eine kombinierte Betrachtung von Kapazität und Flexibilität. Peter weist darauf hin, dass das aktuelle Strommarktdesign den wachsenden Herausforderungen durch Wind- und Solarenergie nicht gewachsen ist.

Anstatt den Wind- und Solarstrom abzuregeln, da der Netzausbau stagniert, sollten flexibel steuerbare Kraftwerke den Ausgleich gewährleisten. Es gibt bereits zahlreiche Bioenergie- und Wasserkraftanlagen, die hierfür genutzt werden könnten. Zudem können durch entsprechende Anreize schnell Speicher- und Sektorenkopplungsanlagen hinzugefügt werden. Die dezentrale Verfügbarkeit dieser Anlagen ist ein Garant für Systemdienlichkeit und bietet zugleich heimische Wertschöpfung, Resilienz und Bezahlbarkeit. Dadurch können die weitere Dekarbonisierung und die Stromversorgungssicherheit gewährleistet werden, während Kosten im Vergleich zu zusätzlichen H2-ready-Gaskraftwerken eingespart werden.

Der BEE hatte bereits im April ein Thesenpapier vorgelegt, in dem er empfiehlt, die Flexibilitätsoptionen im Energiesystem ganzheitlich zu prüfen und bereits vorhandene erneuerbare Potenziale zu nutzen. Allein der bestehende Biogasanlagenpark kann bei Fortführung der Umrüstung auf eine flexible Fahrweise zwischen 18 bis 27 GW gesicherte flexible Leistung bereitstellen. Eine Weiterentwicklung der Vergütungsstruktur im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und die Absenkung der Stromnebenkosten von Stromspeichern könnten hierbei wirkungsvolle Maßnahmen sein. Kleine, netzdienliche Elektrolyseure könnten zudem zur Netzstabilität beitragen und Netzkosten senken. Zusätzlich kann die Wasserkraft als stetig verfügbare, planbare und flexibel steuerbare Erzeugungsquelle in einem neuen Strommarktdesign genutzt werden. Auch die Nutzung von Thermalwasser zur Erzeugung von Wärme und Strom bietet Potenzial.

Siehe auch  Hochwasser-Krise in Russland: Uralfluss erreicht kritische Marke

Der BEE betont, dass der Erneuerbare-Energiemix bereits heute nutzbar ist und dass gesetzliche Anpassungen schnell weitere Kapazitäten und neue Flexibilität schaffen können.

Faktenbasierte Informationen:

- Die Verhandlungen mit der EU-Kommission zur Kraftwerksstrategie halten weiterhin an und es wird erwartet, dass Ausschreibungen für Kraftwerke in diesem Jahr nicht mehr stattfinden werden.
- Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) setzt sich für die Nutzung der vorhandenen heimischen Kapazitäten erneuerbarer, speicherbarer und sektorverknüpfbarer Anlagen ein, um die Lücke in der Kraftwerksstrategie zu schließen.
- Der Biogasanlagenpark kann bei Fortführung der Umrüstung auf eine flexible Fahrweise zwischen 18 bis 27 GW gesicherte flexible Leistung bereitstellen.
- Eine Weiterentwicklung der Vergütungsstruktur im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und die Absenkung der Stromnebenkosten von Stromspeichern könnten wirkungsvolle Maßnahmen sein.
- Kleine, netzdienliche Elektrolyseure können zur Netzstabilität beitragen und Netzkosten senken.
- Die Wasserkraft und die Nutzung von Thermalwasser bieten zusätzliche Möglichkeiten zur Flexibilisierung der Erzeugerseite im Strommarkt.
- Der BEE betont, dass der Erneuerbare-Energiemix bereits heute nutzbar ist und dass gesetzliche Anpassungen schnell weitere Kapazitäten und neue Flexibilität schaffen können.

Tabelle:
| Erneuerbare Energiequelle | Potenzielle flexible Leistung (GW) |
|-----------------------------|----------------------------------|
| Bioenergie | 18-27 |
| Wasserkraft | N/A |
| Stromspeicher | N/A |
| Elektrolyseure | N/A |

Anmerkung: Die Tabelle gibt einen Überblick über die potenzielle flexible Leistung, die von den verschiedenen erneuerbaren Energiequellen bereitgestellt werden kann.



Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. / ots

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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