Berlin Aktuell

Fast zwei Drittel der Kleingewässer in Marzahn-Hellersdorf leiden unter Wassermangel, besorgniserregender Zustand enthüllt der Kleingewässerreport des BUND Berlin

Zwei Drittel der Kleingewässer in Marzahn-Hellersdorf leiden unter Wassermangel oder sind bereits ausgetrocknet. Dies ist das alarmierende Ergebnis des aktuellen Kleingewässerreports 2022/2023 des BUND Berlin. Von den insgesamt 157 untersuchten Pfuhlen und Teichen in den Berliner Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Pankow und Marzahn-Hellersdorf sind mehr als die Hälfte betroffen. Das hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Gewässer selbst, sondern auch auf die Lebensgrundlage der Amphibien.

Unter den gefährdeten Arten befinden sich zehn der 13 in Berlin vorkommenden Lurcharten, die auf der Roten Liste stehen. Besonders schlecht ist die Situation in Marzahn-Hellersdorf, wo fast zwei Drittel der Gewässer Mängel aufweisen. Von insgesamt 90 Gewässern sind 57 betroffen, was einem Anteil von 63,3 Prozent entspricht und somit den schlechtesten Wert der drei untersuchten Bezirke darstellt.

Der schlechte Zustand der Kleingewässer hat gravierende Auswirkungen auf die dort lebenden Amphibien. Die meisten Gewässer bieten ihnen keinen geeigneten Lebensraum mehr. Der BUND appelliert bereits seit mehr als zehn Jahren an eine landesweite und ressortübergreifende Zusammenarbeit, um die Gewässer wieder sauber und naturnah zu machen sowie ausreichend Wasser bereitzustellen. Die aktuellen Ergebnisse zeigen jedoch, dass bisher zu wenig unternommen wurde.

In Marzahn-Hellersdorf gibt es eine mögliche Erklärung für die schlechten Resultate: In der Vergangenheit wurden zahlreiche Landschaftseingriffe vorgenommen, wie die Aufgabe der Rieselfelder und großflächige Trockenlegungen, um Platz für neue Stadtteile zu schaffen. In den Grünanlagen wurden während der Internationalen Gartenausstellung 2017 zwar viel Geld investiert, aber die spätere Pflege und Instandhaltung nicht ausreichend berücksichtigt. Das führt dazu, dass die Gewässer vernachlässigt werden, vor allem in Parks wie dem Bürgerpark Marzahn und dem Jelena-Šantić-Friedenspark. Oftmals fehlt dem Gartenamt das nötige Budget für die tägliche Gewässerpflege und es wird bei Renaturierungsmaßnahmen allein gelassen.

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Um die Lebensräume der Amphibien zu retten, fordert der BUND Berlin ein Sofortprogramm, das Teil eines selbstentwickelten Zehn-Punkte-Plans ist. Es ist dringend erforderlich, Maßnahmen zu ergreifen, um den fortschreitenden Wassermangel in den Kleingewässern zu stoppen und die natürlichen Lebensräume der Amphibien zu erhalten. Der Kleingewässerreport des BUND Berlin dient als wichtige Grundlage, um auf die prekäre Situation hinzuweisen und Lösungen zu finden.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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