Die Polizei hat am Donnerstagmorgen mit den Vorbereitungen für die Evakuierung in Berlin-Marzahn begonnen. In einem 500-Meter-Sperrkreis rund um den Geraer Ring werden die Bewohner aufgefordert, das Gebiet zu verlassen. Laut Polizeiangaben wohnen etwa 15.000 Menschen in diesem Bereich. Die Evakuierung ist notwendig, da eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft werden muss.
Einige Anwohner sind mit der Kommunikation seitens der Polizei unzufrieden. Simone Krüger wurde erst durch ihre Tochter darüber informiert. Sie ist auch unglücklich über die Notunterkünfte, da sie ihre Katze nicht dorthin mitnehmen kann. Marianne Sanft hingegen macht das Beste aus der Evakuierung und plant, die Zeit in der Stadtbibliothek zu verbringen.
Die Evakuierung betrifft auch Menschen in der Flämingstraße, wo bereits mit den Räumungen begonnen wurde. Antje Höhne und ihre Freundin Steffi Wegner beobachten das Geschehen von einem Balkon aus. Sie sind besorgt darüber, dass sich dort ein Sportplatz befindet, auf dem sie kürzlich mit ihrem Fußballteam trainiert haben. Auch Steffi Wegner wurde erst über Facebook darüber informiert.
Einige andere Anwohner haben die Evakuierungsinformationen überall in der Stadt gehört und sind darüber besorgt, dass nicht alle Bewohner rechtzeitig informiert wurden. Die Polizei gibt zu, dass es aufgrund der begrenzten Zeit schwierig war, alle zu erreichen.
Die Evakuierung verlief nicht ohne Beschwerden, aber die meisten Bewohner haben sich auf die Situation eingestellt und versuchen, das Beste daraus zu machen. Einige gehen zum Arzt, andere treffen sich mit Freunden oder gehen frühstücken. Die Entschärfung der Bombe hat begonnen und der Luftraum wurde gesperrt.