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Essstörungen bei Jugendlichen: Ursachen und Hilfsangebote vor Ort

Die Schattenseiten der sozialen Medien: Anorexie bei Jugendlichen

Das Bild, das Jugendliche von ihrem Körper haben, ist oft durch äußere Einflüsse geprägt. Während des Erwachsenwerdens kämpfen viele junge Menschen mit Unsicherheiten und einem sich ständig verändernden Selbstbild. Ein Wachstumsfeld, das zunehmend von digitalen Medien dominiert wird, hat vor allem bei Mädchen zu einem besorgniserregenden Anstieg von Essstörungen geführt. Nach Angaben der Kaufmännischen Krankenkasse ist die Zahl jugendlicher Mädchen, die an einer Essstörung wie Anorexie leiden, von 2012 bis 2022 um alarmierende 54 Prozent gestiegen.

Einfluss der Social Media

Ein wesentlicher Faktor für die Entwicklung von Essstörungen ist die Nutzung sozialer Medien. Hier werden Nutzer mit einer Flut von Bildern und Videos konfrontiert, die oft unrealistische Schönheitsideale propagieren. Die ständige Vergleichbarkeit und der Einfluss von Likes und Kommentaren können bei Jugendlichen einen enormen Druck erzeugen. Diese Plattformen laden zwar zur Interaktion ein, führen jedoch oftmals dazu, dass Jugendliche die eigene Körperwahrnehmung negativ bewerten. Experten betonen, dass die Verweildauer auf diesen sozialen Netzwerkseiten direkt mit dem Risiko von Essstörungen korreliert ist.

Störende Körperwahrnehmung

Bei Jugendlichen, die an Anorexie leiden, ist die Wahrnehmung ihres eigenen Körpers häufig gestört. Trotz offensichtlicher Unterernährung nehmen Betroffene sich selbst häufig als übergewichtig wahr. Diese verzerrte Selbstwahrnehmung kann zu extremen Verhaltensmustern führen, wie dem ständigen Vermeiden von Spiegeln oder dem übermäßigen Tragen von weiter Kleidung, um den eigenen Körper vor anderen zu verbergen. Die Kontrolle über das eigene Gewicht wird zu einem zentralen Lebensinhalt, was unter Umständen in zwanghafte Essgewohnheiten mündet.

Eltern in der Verantwortung

Wenn Eltern Anzeichen bemerken, dass ihr Kind beispielsweise häufig Mahlzeiten auslässt, vermehrt Sport treibt oder sich übermäßig mit seinem Aussehen beschäftigt, ist Handeln gefragt. Eine professionelle Beratung durch Ärzte oder Psychotherapeuten ist in solchen Fällen unerlässlich. Die Oberberg Kliniken bieten spezifische Hilfe und Informationen für betroffene Familien an, um rechtzeitig eine geeignete Therapie für ihre Kinder zu finden.

Gesellschaftliche Relevanz

Die Zunahme von Essstörungen, insbesondere unter Jugendlichen, stellt nicht nur ein individuelles Problem dar, sondern ist auch ein gesellschaftliches Anliegen. Die Art und Weise, wie wir über Körperbildung sprechen und welche Schönheitsideale wir propagieren, hat Einfluss auf das Selbstwertgefühl und die körperliche Wahrnehmung junger Menschen. Es ist wichtig, über diese Themen offen zu diskutieren und ein Bewusstsein für die negativen Auswirkungen zu schaffen, die unreflektierte Schönheitsideale verursachen können.

Fazit

Essstörungen wie Anorexie sind ein ernstes Problem, das oft aus einem Umfeld von Druck und unrealistischen Erwartungen entsteht. Die Rolle der sozialen Medien ist dabei nicht zu unterschätzen, da sie das Selbstbild junger Menschen entscheidend beeinflussen können. Es liegt an uns allen, eine unterstützende Umgebung zu schaffen, in der Jugendliche sich akzeptiert und wertgeschätzt fühlen – unabhängig von ihrem Aussehen.

Weitere Informationen über Anorexie und Behandlungsmöglichkeiten finden Sie hier: Anorexie Informationen

Über die Oberberg Gruppe: Die Oberberg Gruppe ist eine Klinikgruppe mit Hauptsitz in Berlin und bietet seit über 30 Jahren umfassende Behandlungsmöglichkeiten in der Psychiatrie und Psychosomatik für alle Altersgruppen an.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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