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Erneutes Scheitern eines beschleunigten Verfahrens: Berliner Gericht setzt Verfahren gegen 22-Jährige der Klimagruppe Letzte Generation aus

Berlin - Das Amtsgericht Tiergarten in Berlin konnte erneut kein beschleunigtes Verfahren im Zusammenhang mit einer Straßenblockade der Klimagruppe "Letzte Generation" durchführen. In diesem Fall wurde das Verfahren gegen eine 22-jährige Studentin wegen Nötigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte ausgesetzt. Der Vorsitzende Richter erklärte, dass es an einer klaren Beweislage fehle und die Vorwürfe zu einem späteren Zeitpunkt in einem Normalverfahren überprüft werden.

Bereits vor drei Wochen musste eine Verhandlung im beschleunigten Verfahren abgebrochen werden, da die Voraussetzungen nicht gegeben waren. Ein 35-jähriger Mann, der sich wegen Nötigung verantworten musste, schwieg während des Prozesses. Die Vorsitzende Richterin erklärte, dass weitere Zeugen befragt werden müssten, um unter anderem die Dauer und die Verkehrsumleitung des Straßenblocks zu klären.

Im Fall der 22-jährigen Studentin, die im Dezember letzten Jahres an einer Straßenblockade in Berlin-Mitte teilgenommen und ihre Hand an die Fahrbahn geklebt haben soll, wurde ebenfalls kein Geständnis abgelegt. Die Befragung von drei Zeugen und ein Video der Polizei reichten nicht aus, um die Staumenge sicher festzustellen. Der Verteidiger beantragte zu Beginn des Prozesses eine Verhandlung im Normalverfahren.

Ein beschleunigtes Verfahren eignet sich für Strafverfahren, bei denen die Beweislage unkompliziert ist und die Beschuldigten geständig sind. Es gibt vereinfachte Regelungen für die Beweisaufnahme. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat seit Mitte Juni etwa 25 Anträge für ein beschleunigtes Verfahren gegen Klimaaktivisten beim Amtsgericht Tiergarten gestellt.

Aktuell bearbeiten zwei Juristen im Kriminalgericht Moabit diese Anträge. Sollte sich herausstellen, dass dies nicht ausreicht, können bis zu fünf Richter eingesetzt werden. Bis Mitte Juni hatte die Staatsanwaltschaft insgesamt 2146 Verfahren gegen Klimademonstranten vorliegen.

Siehe auch  Grünen-Parteibüro in Berlin-Neukölln mit Farbe beschmiert: Staatsschutz ermittelt wegen politischer Straftat

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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