Gemäß einem Bericht von www.berliner-kurier.de
Die Grüne Woche in Berlin war für Wildfleischer Michael Reiß ein großer Erfolg, denn er präsentierte dort erstmals seine ungewöhnliche Idee, Waschbären zu Wurst und Buletten zu verarbeiten. In Deutschland gibt es mittlerweile über 1,3 Millionen Waschbären, und auch in Berlin vermehren sich die Tiere rasant, was vor allem Eigenheimbesitzer vor Herausforderungen stellt. Für viele sind die Tiere ein Ärgernis, da sie Schäden verursachen, während andere sie süß und putzig finden. Reiß erhielt die EU-Zulassung für die Verarbeitung des Wildes und hat mittlerweile Kunden aus Berlin und Leipzig, die extra nach Sachsen-Anhalt zu ihm fahren, um das Fleisch zu probieren.
Die Waschbären richten laut Jägern in der Natur enormen Schaden an, und auch Naturschützer sind geteilter Meinung, ob die Tiere gejagt werden sollen. Im Jagdjahr 2022/23 wurden allein in Brandenburg rund 30.000 Waschbären erlegt, doch der Bestand weitet sich dennoch teilweise dramatisch aus. Das Waschbärenfleisch ist jedoch aufgrund der hohen Kosten für Untersuchungen und Fleischbeschau in der Verarbeitung nicht besonders profitabel – dennoch hat Reiß damit Erfolg. Die Fleischereiinnung in Berlin ist skeptisch, ob sich die Verarbeitung von Waschbärenfleisch zu einem Trend entwickeln wird. Interessierte können das Waschbärenfleisch in der Wildererhütte von Michael Reiß in Kade probieren.
Für Berliner dürfte dieses ungewöhnliche Fleischangebot interessant sein, insbesondere in Anbetracht der rasant wachsenden Waschbärenpopulation in der Stadt und den damit verbundenen Problemen.