Berlin Aktuell

Eltern suchen verzweifelt nach Stammzellenspender für ihre todkranke Dreijährige

In Zeiten von Corona, in denen wir uns über soziale Kontakte und die Möglichkeit, den Sommer zu genießen, eingeschränkt fühlen, gibt es Menschen, für die die Isolation noch viel schwerwiegender ist. Ein solcher Fall ist die Geschichte von Leandra, einer Dreijährigen aus Berlin, die unter einer seltenen Bluterkrankung namens schwere aplastische Anämie leidet. Ihr Immunsystem ist so stark geschwächt, dass schon ein harmloser Virus für sie tödlich sein könnte.

Leandra lebt seit April isoliert von anderen Menschen in ihrer Altbauwohnung in Prenzlauer Berg. Sie kann das Gebäude nur noch aus dem Fenster betrachten und sehnt sich danach, ihre Freunde wiederzusehen und den Sommer wie andere Kinder zu genießen. Doch aufgrund ihrer Krankheit darf sie die Wohnung nur verlassen, wenn sie wieder stationär in die Klinik muss. In den letzten Monaten hat sie bereits viele Wochen in der Kinderonkologie der Helios-Klinik Berlin-Buch verbracht.

Die Diagnose kam für Leandras Eltern völlig überraschend. Sie erkannten die schwere Krankheit zunächst nicht, da Leandra vorher ein gesundes und fröhliches Kind war. Doch plötzlich bekam sie blaue Flecken am ganzen Körper und litt unter einer bakteriellen Hautinfektion. Ein Kinderarzt stellte bei einer Blutuntersuchung fest, dass ihre Entzündungswerte sehr hoch waren und diagnostizierte eine Streptokokken-Infektion. Nachdem die blauen Flecken verschwanden, waren die Eltern vorerst beruhigt.

Doch schon bald darauf bekam Leandra erneut Probleme. Sie entwickelte einen Hautausschlag am ganzen Körper und es traten Einblutungen auf. Der Kinderarzt verschrieb Kortison, woraufhin der Ausschlag zurückging. Leandra durfte weiterhin in den Kindergarten gehen. Doch dann kam der schlimmste Tag im Leben ihrer Eltern. Bei einer Blutuntersuchung stellte sich heraus, dass Leandras Blutwerte katastrophal waren und auf eine Leukämie hindeuten könnten. Leandra wurde sofort in die Kinderonkologie eingewiesen. Dort wurde schließlich die schwere aplastische Anämie diagnostiziert.

Siehe auch  Wohnungsbesetzung in Berlin-Neukölln: Polizei räumt besetzte Wohnung in der Hermannstraße und nimmt drei Personen vorübergehend fest

Die Ärzte erklärten, dass eine Knochenmarktransplantation für Leandra unabdingbar ist. Aufgrund des Knochenmarkversagens hat sie ein stark reduziertes Immunsystem und ein hohes Risiko, lebensbedrohliche Erkrankungen zu bekommen. Zudem muss sie regelmäßig Transfusionen roter Blutkörperchen erhalten. Die Suche nach einem passenden Spender aus Leandras Familie blieb erfolglos, weshalb zunächst eine immunsuppressive Therapie begonnen wurde. Diese hilft jedoch oft nur bei einem Teil der Patienten und meist auch nicht dauerhaft.

Das Leben von Leandras Eltern hat sich seit der Diagnose komplett verändert. Sie mussten ihre Jobs reduzieren, um rund um die Uhr für ihr Kind da zu sein, und machen sich nun auch Sorgen um ihre Existenz. Jeder blaue Fleck oder jede Veränderung versetzt sie in Alarmbereitschaft. Leandras Vater hofft, dass sich das Schicksal zum Positiven wendet und ein passender Stammzellenspender gefunden wird. Denn nur so hat Leandra die Chance, wieder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und ihre Kita zu besuchen.

Die Eltern haben über die DKMS den Aufruf "Lachen Leben Leandra | DKMS" gestartet und hoffen, dass sich möglichst viele Menschen als potenzielle Spender registrieren lassen. Denn Leandras Leben hängt von der Großzügigkeit anderer Menschen ab. Auch Leandras Vater betont, wie wichtig es ist, dass die Gemeinschaft in solchen Situationen zusammenhält. Man müsse sich nur vorstellen, dass einem selbst oder einem geliebten Menschen so etwas passieren könnte.

Das Schicksal von Leandra zeigt uns, wie wichtig Stammzellenspender sind und wie sehr sie das Leben eines anderen Menschen retten können. Wenn Sie helfen möchten, registrieren Sie sich als Spender bei der DKMS und geben Sie Menschen wie Leandra eine neue Chance auf Gesundheit und ein unbeschwertes Leben.

Siehe auch  Urlaub zu Hause: Berliner verbringen die Ferien in ihrer Heimatstadt und sparen dabei Geld und Stress

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Adblock erkannt!

Adblocker speichern und verwenden Ihre personenbezogenen Daten und verkaufen diese u.U. an Dritte weiter. Schalten Sie in Ihrem und unserem Interesse den Adblocker aus. Keine Angst, wir verwenden keine Popups oder Umleitungen. Ein paar kleine, unauffällige Banner finanzieren uns einen Kaffee. Sonst gibt's hier keine Werbung.