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Eltern fordern sicheren Schulweg: Klage gegen den Senat eingereicht wegen gefährlicher Kreuzung in Berlin

Sicherer Schulweg: Initiative kämpft für Ampel an gefährlicher Kreuzung in Berlin

Ein sicherer Weg zur Schule und zur Kita ist der Wunsch vieler Eltern in Berlin. Die Stadt hat jedoch viele Straßen, die den Schulweg zu einer unsicheren Angelegenheit machen. Eine dieser Straßen befindet sich an der Kreuzung Blaschkoallee/Onkel-Bräsig-Straße/Riesestraße. Zumindest finden dies viele Eltern aus Britz, die in der Nähe wohnen. "Ein ganzer Stadtteil wird durch die Hauptverkehrsstraße Blaschkoallee getrennt, die sich nur schwer überqueren lässt", sagt Nina Foquet, eine der Britzer Mütter, deren Kind täglich diese Kreuzung auf dem Weg zur Schule überqueren muss.

Um die Situation zu verbessern, hat sich eine Initiative gebildet, die eine "Verkehrswende Britz" vorantreiben möchte. Ihr erstes Projekt besteht darin, die gefährliche Kreuzung mit einer Ampelanlage ausstatten und sicherer machen zu lassen. Da auf anderem Wege keine Fortschritte erzielt werden konnten, haben mehrere Familien nun Klage gegen den Senat eingereicht. Über die Internetseite gofundme.com sammeln die Kläger:innen Spenden, um die Kosten der Klage zu finanzieren. Von den benötigten 6000 Euro waren bereits 3420 Euro bis zum 17. Juli zusammengekommen.

Drei Familien klagen im Namen ihrer Kinder, die zum Zeitpunkt der Klageerhebung fünf, neun und zwölf Jahre alt waren. Nina Fouquets Tochter ist inzwischen 13 Jahre alt. Die Klägerin kämpft bereits seit zehn Jahren dafür, dass die Kreuzung sicherer wird. Besonders schwierig sei die Überquerung der Blaschkoallee, wenn der Britzer Tunnel gesperrt sei. Das trete 360 Mal im Jahr ein. Dann müsse ihre Tochter sich zwischen stehenden LKWs hindurchschlängeln. Ist der Tunnel offen, werden Raser zum Problem. Für zwei gehbehinderte Nachbar:innen, beide über 80 Jahre alt, sei die Überquerung der Straße unmöglich. Auch sie sind Kläger:innen in dem Verfahren.

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Die Initiative kritisiert auch den Bezirk, da dieser bereits 2020 beschlossen habe, das Bezirksamt aufzufordern, Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit auf dem Schulweg über die Blaschkoallee zu ergreifen. Doch bisher sei noch nichts passiert. Auf Anfrage erklärte das Bezirksamt, dass es die Forderung nach einer Ampelanlage ausdrücklich unterstütze und auch eine Verbesserung der Sicherheit an dieser Kreuzung für sinnvoll halte. Ein Sprecher des Bezirks betonte, dass eine Ampel die Sicherheit bei der Straßenüberquerung deutlich erhöhen würde. Die Kreuzung liege zudem auf einer viel genutzten Radroute. Der Bezirk habe sich daher mehrfach bei der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt für die Einrichtung einer Ampel eingesetzt.

Die Ampel kann jedoch nur vom Senat aufgestellt werden. Den Umbau übernimmt der Bezirk. Es scheint sich nun endlich etwas zu tun. Der Sprecher erklärte, dass die Bauarbeiten für eine sogenannte Gehwegvorstreckung in der letzten Juli-Woche beginnen würden. Dadurch sollen die Bürgersteige auf beiden Seiten der Kreuzung so verbreitert werden, dass sie in die Straße hineinragen. Dies ermöglicht ein schrittweises Überqueren des Radwegs und der Fahrbahn und verringert die Breite der zu überquerenden Straße um die bisherige Parkspur, die als Abbiegespur verwendet wird.

Nina Fouquet hält diese Maßnahme lediglich für eine Schadensbegrenzung. Es sei gut, dass die Kinder nicht überfahren werden, wenn sie nach Autos schauen möchten. Doch das reiche nicht aus. Der Senat äußerte sich nicht zu den Fragen, warum keine Ampelanlage eingerichtet werde und wie die Senatsverwaltung in Bezug auf die Klage vorgehen werde.

Die Initiative "Verkehrswende" hat bereits ein weiteres erfolgreiches Projekt abgeschlossen. In Zusammenarbeit mit der Hermann-Nohl-Grundschule haben sie einen breiteren Gehweg an der Hannemannstraße erreicht. Dieses Projekt haben sie jedoch schon länger bearbeitet. Sie kämpfen bereits seit Jahren für eine Ampel.

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Auch in Pankow kämpfen Eltern für mehr Sicherheit an einer gefährlichen Kreuzung. Die Landsberger Allee wird von ihnen als Todesfalle bezeichnet. Sie fordern eine geänderte Ampelschaltung und ein Tempolimit für Straßenbahnen, "bevor es Verletzte oder gar Todesfälle gibt". Es sei nur eine Frage der Zeit, bis es zu diesen Unfällen komme. Die Kreuzung Landsberger Allee/Ebertystraße wird dabei besonders kritisiert. Das Linksabbiegen in die Conrad-Blenkle-Straße ist dort verboten. Aufgrund einer nahe gelegenen Baustelle käme es derzeit jedoch häufig zu verkehrsregelwidrigen Abbiegeversuchen, bei denen abbiegende Autos die Tramgleise überqueren. In den letzten Wochen habe es bereits zwei identische Unfälle gegeben, bei denen eine von der Petersburger Straße kommende Tram das abbiegende Auto gerammt habe. Beide Unfallautos seien von der Tram auf die gegenüberliegende Verkehrsinsel geschleudert worden, auf der sich Schulkinder regelmäßig aufhalten.

Die Kreuzung biete zudem keinen ausreichenden Platz für die Fahrräder der Grundschulkinder. Gerade zu Stoßzeiten seien viele Kinder an dieser Stelle unterwegs und würden zwischen der vorbeirasenden Tram und dem Feierabendverkehr auf den Straßen regelrecht feststecken. Die Eltern fordern die Behörden auf, die Ampelschaltung zu ändern, bevor es zu Unfällen kommt. Zudem solle es ein Tempolimit für die Straßenbahnen auf der Landsberger Allee geben, da es in den letzten vier Jahren bereits zahlreiche Unfälle mit der BVG gab, zwei davon endeten tödlich.

Es bleibt abzuwarten, wie die Behörden auf die Forderungen der Eltern reagieren und ob sich auch in diesem Fall eine Lösung finden lässt, um die Sicherheit der Kinder auf dem Schulweg zu

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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