In einem schockierenden Bericht hat das statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) alarmierende Zahlen zu den Elektrogeräten und dem Elektroschrott in Deutschland veröffentlicht. Wie kann es sein, dass wir die drittmeisten Elektrogeräte in der EU konsumieren und gleichzeitig so schlecht beim Sammeln von Elektroschrott abschneiden? Diese Frage drängt sich auf!
Deutschland hat im Jahr 2022 sage und schreibe 33,9 Kilogramm Elektrogeräte pro Kopf verkauft – nur übertroffen von den Niederlanden und Dänemark. Doch während wir im Kaufrausch von Smartphones, Laptops und Co. schwelgen, liegt unsere Sammelquote für Elektroschrott erschreckend bei nur 31,7 Prozent, was uns im europaweiten Vergleich lediglich den 22. Platz einbringt!
Umweltaktivisten schlagen Alarm
Barbara Metz, die Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe (DUH), lässt keinen Zweifel daran, dass Deutschland ein Umweltproblem darstellt. „Die neuen Zahlen sind ein unmissverständlicher Denkzettel für Umweltministerin Steffi Lemke“, sagt sie. Tatsächlich könnte man sogar behaupten, diese Fakten sind ein Weckruf für alle Verbraucher und Politiker!
- Wir verbrauchen viel und sammeln wenig!
- Regeln müssen geändert werden!
- Einwegprodukte sind überflüssig!
Die DUH fordert neue, eindeutige Regeln gegen die wachsenden Elektroschrottberge! Besonders kurzlebige Produkte wie Einweg-E-Zigaretten sollten schlichtweg verboten werden. „Jeder Hersteller sollte die gesetzliche Sammelquote von 65 Prozent erfüllen müssen“, fordert Metz eindringlich. Ein Warnsignal an alle Hersteller: sich hinter Branchenquoten zu verstecken, hat ausgedient!
Außerdem schlägt sie vor, dass Elektrogeräte länger genutzt werden sollten und fordert eine gesetzlich verbindliche Wiederverwendungsquote von mindestens 15 Prozent. Dieses Konzept ist bereits in Ländern wie Spanien und Belgien Realität! Wenn wir nicht handeln, könnten falsch entsorgte Elektrogeräte mit Lithium-Ionen-Akkus in den Entsorgungsanlagen verheerende Brände verursachen. Hier braucht es sofortige Maßnahmen – ein Pfand auf Batterien wäre ein kluger Schritt!
„All dies fehlt im neuen Elektrogesetz, das gerade vom Bundeskabinett beschlossen wurde“, kritisiert Metz scharf. Ein Aufruf an die Bundesländer: Steht im Bundesrat für Nachbesserungen ein!