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Eisenbahnertag in Nürnberg: Gemeinsam für eine sichere Zukunft der Bahnen

Gemeinsam für die Zukunft des Schienenverkehrs: Der 14. Eisenbahnertag in Nürnberg

Der 14. Eisenbahnertag in Nürnberg bot eine Plattform für wichtige Diskussionen und strategische Überlegungen zur Zukunft des Schienenverkehrs in Deutschland. Mit über 350 Teilnehmer:innen war die Veranstaltung ein klares Zeichen für den Zusammenhalt und das Engagement der Beschäftigten in der Branche. Das Hauptthema des Tages war die Notwendigkeit, gemeinsame Lösungen zu entwickeln, um die Herausforderungen, vor denen die Deutsche Bahn steht, zu meistern.

Ein zentrales Anliegen von Bernhard Stiedl, dem bayerischen DGB-Vorsitzenden, war die Forderung nach einer zukunftsfähigen Strategie für die Bahn, ohne die Beschäftigten zusätzlich zu belasten. „Die öffentliche Debatte muss sich darauf konzentrieren, wie wir die Arbeitsbedingungen verbessern können und nicht darauf, die Kolleg:innen noch mehr arbeiten zu lassen,“ äußerte Stiedl sichtlich besorgt über die 700 Millionen unbezahlten Überstunden, die im vergangenen Jahr angefallen sind. Sein Appell an alle Gewerkschaftsmitglieder, Solidarität zu zeigen und gemeinsam für ihre Rechte einzutreten, hat große Bedeutung für die Branche.

Martin Burkert, der Vorsitzende der EVG, hob die Bedeutung von Tariftreue- und Vergabegesetzen hervor. In Bayern fehlen solche Regelungen im Gegensatz zu anderen Bundesländern noch, was zu Unsicherheit und vielen Fragen hinsichtlich der Arbeitsplatzsicherheit führt. Er stellte klar, dass der Dialog und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Gewerkschaften eine unerlässliche Voraussetzung für den Erfolg in Krisenzeiten ist. Seine Aufforderung an den neuen GDL-Vorsitzenden, Mario Reiß, war deutlich: „Wir müssen ein gemeinsames Vorgehen finden, um die Herausforderungen, vor denen wir stehen, bei der Wurzel zu packen.“

Ein weiterer wichtiger Redner, Christian Bernreiter, der bayerische Verkehrsminister, brachte seine Anerkennung für die Arbeit der Lokführer ausgedrückt. Er betonte die Notwendigkeit eines Infrastrukturfonds, um eine langfristige Finanzierung der Projekte sicherzustellen. Bernreiter zeigte Verständnis für die Sorgen der Beschäftigten, die trotz aller Widrigkeiten ihren Einsatz für einen gerechten und verlässlichen Schienenverkehr leisten.

Die Vorstandsvorsitzende der DB Regio AG, Evelyn Palla, sprach ebenfalls anerkennend über die Leistung der Beschäftigten und kündigte an, dass im operativen Bereich kein Stellenabbau geplant sei. Sie äußerte sich zudem kritisch zu den häufigen Übergriffen auf das Personal und machte deutlich, dass bereits Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten ergriffen wurden. „Jeder Übergriff ist ein Übergriff zu viel. Wir müssen als Gemeinschaft zusammenarbeiten, um diesen Problemen entgegenzuwirken,“ so Palla.

Die Veranstaltung bot auch Raum für die anwesenden Gewerkschafter:innen, um ihre Stimme zu erheben und auf spezifische Missstände hinzuweisen. Die Reiseberater:innen wurden als das Gesicht der Bahn betont, und ihre Rolle als wesentlicher Bestandteil des Unternehmens sollte nicht untergraben werden. Nach den vielen spannenden Diskussionen hatten die Teilnehmenden zudem die Möglichkeit, bei einem gemeinsamen Essen in kleiner Runde weiter ins Gespräch zu kommen.

Insgesamt war der 14. Eisenbahnertag ein bedeutender Schritt in Richtung einer gemeinsamen Zukunft für die Beschäftigten im Schienenverkehr. Die Bereitschaft, zusammenzuarbeiten und durch Solidarität Veränderungen herbeizuführen, wird als Eckpfeiler für eine positive Entwicklung in der Branche gelten.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft fordert alle Beteiligten dazu auf, diesen Weg des Miteinanders weiter zu verfolgen und die Herausforderungen, die vor uns liegen, gemeinsam zu meistern.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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