Ein bedeutender Schritt in Richtung Einheit
Am Sonntag, den 15. September 2024, fand in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin ein Festgottesdienst statt, der die vertiefte Zusammenarbeit zwischen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) feierte. Während dieser Veranstaltung unterzeichneten die EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs und VEF-Präsident Marc Brenner eine gemeinsame Erklärung, die den sogenannten Kanzeltausch ins Leben ruft.
Die Bedeutung des Kanzeltauschs
Im Mittelpunkt der Vereinbarung steht die Ermutigung aus den Gemeinden heraus, Prediger*innen anderer evangelischen Kirchen zur Wortverkündigung einzuladen. Dieser Austausch soll nicht nur die bestehenden Beziehungen festigen, sondern auch einen wichtigen Schritt in der Ökumene darstellen. Die Gegenseitigkeit dieser Einladungen ist ein Zeichen der Verbundenheit innerhalb der evangelischen Gemeinschaft und hat das Potenzial, das Gemeindeleben zu bereichern.
Historische Dimension der Zusammenarbeit
Die Unterzeichnung hat nach Einschätzung von Marc Brenner eine historische Dimension. Er betonte, dass es in vielen Städten bereits Vertrauen zwischen den einzelnen evangelischen Gemeinschaften gebe. Diese gemeinsame Erklärung soll dazu beitragen, diese Zusammenarbeit offiziell zu festigen und weitere Schritte in der Einheit zu wagen. Brenner merkte an, dass der Kanzeltausch den Auftrag Jesu zur Einheit aufgreift und weiterführt.
Das Wort als verbindendes Element
Kirsten Fehrs äußerte im Gottesdienst, dass das Predigen des Wortes Gottes dazu beiträgt, Gemeinschaft sowohl unter den Menschen als auch mit Gott zu erleben. Diese Botschaft verdeutlichte die transformative Kraft des Evangeliums, die besonders in herausfordernden Zeiten wichtig ist. Fehrs betonte, dass die Gemeinschaft über konfessionelle Grenzen hinweg ermutigend und stärkend wirkt.
Ein Ausblick auf die Zukunft
Die VEF, gegründet 1926, beheimatet 13 Mitglieds- und zwei Gastkirchen und repräsentiert rund 280.000 Mitglieder in Deutschland. Seit über dreißig Jahren pflegen EKD und VEF einen regelmäßigen Austausch, der ein tiefes Maß an Vertrauen und Verständnis fördert. Mit der aktuellen Erklärung wird dieser positive Trend weiter gestärkt und soll als Anreiz dienen, die Zusammenarbeit auf lokaler Ebene weiter auszubauen und zu intensivieren.
Live-Übertragung und weitere Informationen
Der Festgottesdienst wurde um 11 Uhr übertragen, und Interessierte konnten die Feierlichkeiten online unter www.ekd.de/Predigtgemeinschaft verfolgen. Unterstützende Materialien sowie die Erklärung können ebenfalls unter www.ekd.de/predigtgemeinschaft-ekd-vef abgerufen werden.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Kanzeltausch ein bedeutendes Zeichen für die gemeinsame Mission der Kirchen darstellt, Menschen Hoffnung und geistlichen Beistand zu bieten. Die gemeinsame Reise von EKD und VEF spricht für eine zukunftsorientierte und vereinte evangelische Stimme in Deutschland.