Berlin Aktuell

Die usbekische Community in Berlin hat in den letzten 23 Jahren an Bedeutung gewonnen

Die usbekische Community in Berlin wächst stetig. Anvar Shermatov, der Vorsitzende von Davra e.V., einem Sport- und Kulturverein für Usbeken in Berlin, erinnert sich noch genau an den Tag, an dem er 2000 in Berlin ankam, um an der Technischen Universität zu studieren. Damals gab es nur wenige Usbeken in der Stadt und in Deutschland allgemein. Doch in den letzten 23 Jahren hat sich dies stark verändert.

Shermatov schätzt, dass heute etwa 800 Usbeken in Berlin leben, vor allem junge Leute zwischen 20 und 30 Jahren. Viele von ihnen kommen, um zu studieren oder im Pflegebereich zu arbeiten. Bereits in Usbekistan haben sie Deutschkurse absolviert, wodurch sie sich gut auf ihren Aufenthalt in Deutschland vorbereiten konnten.

Der Sport- und Kulturverein Davra, dessen Name "Runde" bedeutet, wurde 2013 von Shermatov gegründet. Ziel des Vereins ist es, den jüngeren Generationen von Exil-Usbeken die Geschichte und Kultur ihres Heimatlandes zu vermitteln. Darüber hinaus soll die Wahrnehmung Usbekistans in Europa gefördert werden. Besonders der Tourismus spielt dabei eine große Rolle. Shermatov ist überzeugt, dass die Besucherzahlen für Usbekistan, trotz seiner reichen Geschichte und Potenzial, noch zu niedrig sind.

Um die usbekische Kultur auch den Berlinern anderer Nationalitäten näher zu bringen, plant Davra größere Veranstaltungen wie Kulturtage und ein Community-Fest für Usbeken aus ganz Deutschland. Dabei soll neben Sport und Musik auch das traditionelle usbekische Gericht Plov im Mittelpunkt stehen.

In Berlin gibt es bereits einige usbekische Restaurants, darunter das "Anastasia" in Lichtenberg, das usbekische Gerichte auf seine Speisekarte gesetzt hat. Auch das "Taste of Samarkand" in der Oranienstraße und das Café "Plov Berlin" in der Schivelbeiner Straße laden zu usbekischen Spezialitäten ein.

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Neben der kulturellen Vielfalt bietet Berlin auch kulturelle Begegnungen mit der usbekischen Kultur, wie die Ausstellung "Archäologische Schätze aus Usbekistan" in der James-Simon-Galerie oder Konzerte der Musikgruppe Tschiltan, die usbekische, tadschikische und kasachische Volksmusik spielt.

Auch in politischer Hinsicht hat Usbekistan in den letzten Jahren wichtige Fortschritte gemacht. Shermatov betont die Bedeutung der Unabhängigkeit seines Landes und die Notwendigkeit einer gleichberechtigten Kommunikation mit Russland.

Die Entwicklungen in der usbekischen Community in Berlin sind ein Beispiel für die zunehmende kulturelle Vielfalt und Globalisierung in der Hauptstadt. Davra e.V. setzt sich für den Erhalt der usbekischen Identität und die Förderung der usbekischen Kultur ein und trägt so zur Bereicherung des Berliner Lebens bei.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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