Die Asiatische Tigermücke breitet sich immer weiter aus und wurde nun auch in Berlin, dem nördlichsten Ort, an dem sie entdeckt wurde, nachgewiesen. Diese Mückenart kann mehr als 20 gefährliche Krankheiten übertragen, darunter das West-Nil-Virus, Gelbfieber und Dengue-Fieber. Trotzdem ist die Ausbreitung der Tigermücke in Deutschland nicht so dramatisch, wie es zunächst klingen mag.
Die Tigermücke stammt eigentlich aus den Tropen Südostasiens, breitet sich jedoch durch den Klimawandel seit den 90er-Jahren auch in Südeuropa und zunehmend in Nordeuropa aus. Seit 2014 gibt es kleine regionale Populationen in Deutschland, vor allem im Süden. Der nördlichste Ort, an dem eine Tigermücke nachgewiesen wurde, ist Berlin.
Experten geben jedoch eine Art von Entwarnung: Die Mücken selbst tragen die gefährlichen Krankheiten nicht in sich. Damit die Tigermücke zum Beispiel Dengue-Fieber in Deutschland übertragen könnte, müsste sie zuvor einen Menschen stechen, der bereits mit Dengue infiziert ist. Erst dann kann sich das Virus in der Mücke vermehren und beim nächsten Stich an einen anderen Menschen weitergegeben werden.
Es müssen also mehrere Faktoren zusammenkommen, damit die Übertragung der Krankheiten durch die Mücken stattfinden kann. Nicht alle Mücken können alle Krankheiten übertragen. Die Fachleute gehen jedoch davon aus, dass sich die asiatischen Mücken weiter ausbreiten und die potenziellen Gefahren langsam zunehmen werden.
Es ist wichtig zu betonen, dass Mücken eine wichtige Rolle in der Natur spielen und essentiell für die Nahrungskette sind. Viele Vögel und Fische ernähren sich von Mücken. Dennoch werden Mücken von den meisten Menschen als nervig empfunden und oft verfolgt und geschlagen.
Um die Ausbreitung der Tigermücken einzudämmen, sollten mögliche Brutstätten wie stehendes Wasser in Gartenteichen oder Blumentöpfen vermieden werden. Zudem können Insektenschutzmittel und Schutzkleidung vor Stichen schützen. Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg sammelt Daten über Mücken in ganz Deutschland im Mückenatlas, um Forschung und Monitoring zu ermöglichen.