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Der vergessene Quizmaster: Hans Rosenthal in neuem Film beleuchtet

Die drohende Auseinandersetzung mit der Geschichte: ZDF präsentiert neuen Film über Hans Rosenthal

Zum 100. Geburtstag von Hans Rosenthal, dem ikonischen Quizmaster des ZDF, wird ein neuer Fernsehfilm produziert, der tief in die seelischen Konflikte und die bewegte Vergangenheit des Entertainers eintaucht. Dieses Projekt ist nicht nur eine Hommage an seinen Einfluss auf die deutsche Fernsehlandschaft, sondern auch eine Auseinandersetzung mit der dunklen Geschichte des Nationalsozialismus, die für viele Menschen weiterhin ein Tabu-Thema darstellt.

Der Film wird von ZDF-Regisseur Oliver Haffner geleitet, dessen Arbeiten oft zeitgeschichtliche Themen ansprechen. Die Dreharbeiten finden in München und Berlin bis September 2024 statt. In die Hauptrolle schlüpfen die Schauspieler Florian Lukas und Claude Albert Heinrich, während Silke Bodenbender die Rolle von Rosenthals Frau Traudl übernimmt. Neben weiteren talentierten Darstellern wird die Doku, die die Entstehungsgeschichte des Films begleitet, wesentliche Einblicke in Rosenthals Jugend in Nazi-Deutschland liefern.

Im Film wird die Geschichte von Rosenthal im Jahr 1978 erzählt, als er als beliebtester Moderator Deutschlands auf dem Höhepunkt seiner Karriere steht. Doch am 9. November, dem Jahrestag der Novemberpogrome von 1938, ist er geplagt von einem inneren Konflikt: Sollte er eine große Unterhaltungsshow ausstrahlen oder diesem historischen Datum Respekt zollen? Diese ethische Fragestellung wird in der Kombination aus Fernsehereignis und persönlicher Historie zum zentralen Thema des Films.

Dr. Nadine Bilke, Programmdirektorin des ZDF, betont die Wichtigkeit dieser Erzählung: „Wir müssen diese Geschichte erzählen, denn das Vergessen hat in der Gesellschaft keinen Platz.“ Historikerin Anne Giebel, die an dem Projekt mitwirkt, und der Autor Gernot Krää haben gemeinsam mit der Familie Rosenthal an der Entwicklung des Drehbuchs gearbeitet. Diese enge Zusammenarbeit ermöglicht es, eine authentische Perspektive auf Rosenthals Leben sowie auf die Herausforderungen, mit denen er konfrontiert war, zu gewinnen.

Zusätzlich zum Hauptfilm wird eine Dokumentation im Anschluss ausgestrahlt, die sich mit Rosenthals Kindheit und dem Überleben in der NS-Zeit beschäftigt. Diese Doku wird durch Interviews mit Verwandten und Zeitzeugen ergänzt und zeigt die Herausforderungen sowie das Glück, das Rosenthal in seinem Leben erlebte. Die Lebensumstände jener Zeit sind für viele Zuschauer eine Lehrstunde über die Kraft des Überlebens und die Bedeutung, sich seiner Wurzeln zu erinnern.

Insgesamt bietet das ZDF mit diesem Filmprojekt nicht nur eine spannende Unterhaltung, sondern setzt auch ein Zeichen für die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte. Es soll das Bewusstsein für die Vergangenheit schärfen und die Generationen von heute dazu ermutigen, die Lehren daraus zu ziehen. Hans Rosenthal ist dabei nicht nur eine Symbolfigur des Fernsehens, sondern auch ein Zeuge einer Zeit, die niemals vergessen werden darf.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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