Berlin Aktuell

Debatte um Sicherheit im Berliner Freibad: Junge Männer setzen eigene Regeln durch

Berlin steht erneut im Fokus einer hitzigen Debatte über die Zustände in den Freibädern. In mehreren Bädern der Hauptstadt kam es in den letzten Wochen zu Zwischenfällen mit jungen Männern, die sich nicht an die Regeln halten und das Personal bedrohen. Besonders betroffen ist das Sommerbad Neukölln, auch Columbiabad genannt. Aufgrund der Vorfälle musste das Bad vorübergehend geschlossen werden.

Ein Brandbrief vom 13. Juni, der erst jetzt öffentlich wurde, offenbart die unzumutbaren Zustände, mit denen die Mitarbeiter des Bades konfrontiert sind. Die Hausordnung werde bewusst missachtet und es komme zu verbaler Gewalt und Pöbeleien. Vor allem Frauen, Minderheiten, Transpersonen und queere Menschen würden bedroht. Laut dem Berliner "Tagesspiegel" sei es sogar zu einem sexuellen Übergriff auf eine junge Frau gekommen.

Besonders problematisch sei, dass das Personal, darunter viele Menschen mit Migrationshintergrund, psychisch terrorisiert werde. Die Sicherheitsleute seien überfordert und könnten ihr Hausverbot nicht durchsetzen. Auch Strafanzeigen könnten aufgrund unzureichender Sprachkenntnisse nicht gestellt werden.

Die Mitarbeiter des Bades haben klare Forderungen: Sie möchten, dass während der Hauptbadezeit nur Familien mit Kindern Zutritt haben. Zudem wünschen sie sich Online-Tickets mit namentlichem Einlass, besser qualifiziertes Sicherheitspersonal und dauerhafte Polizeipräsenz in den Bädern.

Die Debatte um die Sicherheit in den Berliner Bädern hat mittlerweile auch die Bundespolitik erreicht. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) betont, dass der Rechtsstaat gegen Gewalt in öffentlichen Schwimmbädern vorgehen müsse, auch durch Polizeipräsenz. Die Berliner Polizei hält sich jedoch zurück und betont, dass für die Sicherheit in den Bädern die Bäderbetriebe und die Bezirke zuständig seien. Benjamin Jendro, Berliner Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP), schlägt vor, Einlasskontingente, professionelle Sicherheitsdienste, Taschenkontrollen und Alkoholverbote einzuführen, um die Sicherheit in den Bädern zu gewährleisten.

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Es bleibt abzuwarten, wie die Debatte um die Sicherheit in den Berliner Freibädern weitergeht und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Situation zu verbessern.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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