Der neue Weg in die Pflege – Chancen und Herausforderungen der Assistenzausbildung
In Berlin wurde kürzlich das Pflegefachassistenzeinführungsgesetz im Bundeskabinett verabschiedet. Diese Entscheidung hat weitreichende Auswirkungen auf die Pflegebranche, die sich in einer kritischen Lage befindet. Der Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), Bernd Meurer, äußerte sich zu diesem Beschluss und betonte die Bedeutung einer schnell umsetzbaren Assistenzausbildung.
Eine zukunftsorientierte und inklusive Ausbildung könnte einen wesentlichen Beitrag zur Entlastung von Pflegekräften und deren Angehörigen leisten. Meurer kritisierte jedoch, dass die Ausbildungsdauer von 18 Monaten eine verpasste Gelegenheit darstellt, um dringend benötigte Unterstützung schneller bereitzustellen. Der Druck auf betroffene Familien sei immens, da die strukturellen Unterstützungsangebote aufgrund des akuten Personalmangels in der Pflege schwinden. Hier wird deutlich, dass eine schnellere Verfügbarkeit von Hilfe entscheidend für die Lebensqualität der Familien ist.
Die Situation ist umso drängender, als die Bundesregierung auch in den letzten drei Jahren in Bezug auf die Entlastung der Pflegebedürftigen wenig Fortschritt erzielt hat. Umsetzung des Koalitionsversprechens, die Ausbildungskosten aus den Eigenanteilen der Pflegebedürftigen herauszunehmen, steht weiterhin aus. Stattdessen drohen durch die lange Ausbildungszeit steigende Kosten, die letzten Endes zu Lasten der bereits stark belasteten Pflegebedürftigen gehen könnten.
Meurer weist darauf hin, dass es nun an der Zeit sei, den Zugang zur neuen Assistenzausbildung zu erweitern. Um die angestrebten Ziele zu erreichen, müssen die Voraussetzungen und Abläufe so gestaltet werden, dass sie einer breiten Zielgruppe gerecht werden. Dies bedeutet, dass Menschen aus unterschiedlichen Lebens- und Bildungssituationen die Möglichkeit erhalten müssen, sich in der Pflege zu engagieren. Besonders kleine Pflegedienste sollten in den Ausbildungsprozess eingebunden werden können, um die Vielfalt und das Angebot in der Pflege zu stärken.
Abschließend bleibt zu sagen, dass die neue Assistenzausbildung nicht nur als berufliche Perspektive fungieren sollte, sondern auch als notwendiger Schritt zur Stärkung des Pflegebereichs insgesamt. Nur durch einen niedrigschwelligen Zugang und eine breite Ansprache kann die zukünftige Versorgungssituation in der Pflege nachhaltig verbessert werden.