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Bundesregierung unter Druck: Eltern fordern Maßnahmen gegen Kinderarmut

Die drängende Herausforderung der Kinderarmut: Umfrage beleuchtet Situation in Deutschland

Im Vorfeld der kommenden Bundestagswahl im Jahr 2025 hat eine aktuelle Umfrage im Auftrag von Save the Children alarmierende Einsichten zur Kinderarmut in Deutschland offenbart. Die Ergebnisse zeigen, dass ein erheblicher Teil der Eltern mit der politischen Unterstützung unzufrieden ist und fordern eine grundlegendere Herangehensweise zur Bekämpfung von Armut und Ungleichheit.

Mehr als 80 Prozent der befragten Eltern halten die geplante Erhöhung des Kindergeldes und des Kindersofortzuschlags um jeweils nur fünf Euro ab 2025 als unzureichend. Diese Erkenntnis zeigt, dass die aktuellen Maßnahmen als unzureichend wahrgenommen werden, um die tatsächlichen Bedürfnisse von Familien zu adressieren. Eric Großhaus, ein Experte für Kinderarmut bei Save the Children, betont: „Es braucht ein umfassendes Konzept, um den Herausforderungen der Kinderarmut gerecht zu werden.“

Die Umfrage, die im August 2024 durchgeführt wurde und an der 1.000 Eltern von Schulkindern im Alter von sechs bis 17 Jahren teilnahmen, stellt auch fest, dass 93 Prozent der Befragten mehr Investitionen in Bildung als entscheidende Maßnahme zur Unterstützung von armutsgefährdeten Kindern befürworten. Das Bedürfnis nach besseren Freizeitmöglichkeiten und finanzieller Unterstützung ist ebenfalls stark ausgeprägt, wobei 58 Prozent der Eltern die Vereinfachung von Antragsverfahren für Sozialleistungen als notwendig erachten.

Insbesondere alleinlebende Eltern und Frauen sehen sich deutlich größeren finanziellen Herausforderungen gegenüber. Die Umfrage ergab, dass 29 Prozent der alleinstehenden Elternteile nicht genug Mittel haben, um ihren Kindern überhaupt Freizeitmöglichkeiten zu bieten. Für Familien, die weniger als 3.000 Euro netto im Monat verdienen, steigt dieser Anteil auf alarmierende 37 Prozent.

Zusätzlich zeigt die Umfrage, dass fast drei Viertel der Eltern in Deutschland (73 Prozent) pessimistisch in die Zukunft blicken und davon ausgehen, dass die finanzielle Situation für Familien sich in den kommenden Jahren verschlechtern wird. Besonders beunruhigend ist dies im unteren Einkommenssegment, wo 79 Prozent eine negative Entwicklung erwarten.

Nicole Trieloff, ebenfalls Expertin bei Save the Children, warnt vor den langfristigen Konsequenzen der derzeitigen Missstände. „Hobbys und Freizeitaktivitäten sind entscheidend für die Entwicklung und Integration von Kindern. Sie sollten für alle Kinder in Deutschland zugänglich sein, unabhängig von ihrer Herkunft“, erklärt sie und hebt hervor, dass in einem wohlhabenden Land wie Deutschland kein Kind aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten in seiner Entfaltung eingeschränkt sein sollte.

Die Umfrage ist ein eindringlicher Aufruf zur politischen Handlung und verdeutlicht die Notwendigkeit eines strukturierten Ansatzes zur Bekämpfung der Kinderarmut. Der Bundestag hat die Gelegenheit, sich für eine solide Kindergrundsicherung einzusetzen, die substanzielle Veränderungen für alle Kinder in Deutschland herbeiführt.

Save the Children Deutschland engagiert sich innerhalb eines zivilgesellschaftlichen Bündnisses für die Einführung einer umfassenden Kindergrundsicherung. Weitere Informationen zur Studie können bei Save the Children angefragt werden, um ein klareres Bild über die aktuelle Situation der Kinderarmut in Deutschland zu bekommen.

Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass eine erforderliche gesellschaftliche und politische Veränderung in der Haltung und den Maßnahmen zur Bekämpfung von Kinderarmut längst überfällig ist. Der Schutz und die Förderung von Kindern sollten nie zur Debatte stehen, sondern Teil eines klaren und geregelten Plans sein.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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