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Bundesregierung muss Kreislaufwirtschaft fördern: Der Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie drängt auf zeitnahe Veröffentlichung der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie

Pressemitteilung: Unterstützung für die nachhaltige Kreislaufwirtschaft – ein Schritt in die richtige Richtung

Die Bedeutung einer funktionalen Kreislaufwirtschaft für den Ressourcenschutz und den Klimaschutz ist unbestritten. Um diese Ziele zu erreichen, müssen alle Akteure, einschließlich der Bundesregierung, schnell handeln und die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen. Der Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie (VHI) begrüßt daher den Entwurf einer Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) des Bundesumweltministeriums. Dieser Entwurf ist ein wichtiges Signal für die Förderung der zirkulären Wirtschaft. Gleichzeitig fordert der VHI eine zeitnahe Veröffentlichung der NKWS zusammen mit der Nationalen Biomassestrategie (NABIS).

Die holzverarbeitende Industrie ist ein Paradebeispiel für die Effizienz und Kreislauffähigkeit eines Produkts. Seit Jahren stellt sie Produkte aus Nebenprodukten, Reststoffen und Altholz her, die nicht nur den Kohlenstoff im Holz binden und den Klimaschutz fördern, sondern auch recyclingfähig sind. Die nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie erkennt diese Potenziale und der VHI ist bereit, die Kreislaufwirtschaft weiter voranzutreiben.

Die Strategie berücksichtigt auch die hocheffiziente energetische Verwertung von nicht stofflich verwertbarem Holz. Diese trägt zur Bewältigung der Klima-, Artenschutz- und Baukrise bei und hilft auch bei der Energiewende. Es ist jedoch wichtig, dass diese Aspekte differenziert betrachtet und wissenschaftlich fundiert werden. Die NABIS und die NKWS bieten hierfür das notwendige Wissen.

Der VHI weist jedoch darauf hin, dass bestimmte Betrachtungen nicht dogmatisch sein sollten. Es sollte kein genereller Vorrang für die Bestandssanierung vor dem Neubau festgelegt werden. Holz ist ein idealer Baustoff für Bestandsbauten, hat aber auch im Neubau eine wichtige Rolle zu spielen. Ein individueller Ansatz ist erforderlich, bei dem ökologisch vorteilhaftere Materialien wie Holz oder Holzwerkstoffe (mit Recyclingholzanteil) zum Einsatz kommen.

Es ist wichtig, die Bauwende voranzubringen und die Vergabepraktiken zu überdenken. Die öffentliche Hand muss Umwelt- und Klimaaspekte stärker berücksichtigen, auch bei der Beschaffung von Produkten mit Sekundärrohstoffen. Gleichzeitig sollte das Bewusstsein der Verbraucherinnen und Verbraucher für die wertvollen Rohstoffe, insbesondere aus Holz, geschärft werden. Ein Bewusstseinswandel ist erforderlich, um die Kreislaufwirtschaft erfolgreich umzusetzen.

Anemon Strohmeyer

Geschäftsführerin des Verbands der Deutschen Holzwerkstoffindustrie (VHI)

Zum Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. (VHI):

Der VHI vertritt national und europäisch die Interessen der Hersteller von Holzwerkstoffen, einschließlich Spanplatten, Faserplatten, OSB-Platten, Naturfaser-Verbundwerkstoffen (WPC), Sperrholz und Innentüren aus Holz und Holzwerkstoffen. Die Holzwerkstoffindustrie ist führend in Europa und setzt sich für einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit dem Rohstoff Holz ein. Durch die Verarbeitung von Sägespänen und Altholz wird der Rohstoff effizient genutzt und der Kohlenstoffspeicher verlängert. Im Jahr 2023 erwirtschaftete die deutsche Holzwerkstoffindustrie einen Umsatz von 5,3 Milliarden Euro.

Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. (VHI)
Schumannstr. 9 | 10117 Berlin
Telefon: (030) 28 09 12 50
Telefax: (030) 28 09 12 56
E-Mail: info@vhi.de
Vereinsregister: Amtsgericht Charlottenburg VR36496B

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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