Umweltschutz im deutschen Profifußball: Ein Weckruf für die Bundesliga
Die aktuelle Situation in der Fußball-Bundesliga beleuchtet die Defizite beim Thema Umweltschutz innerhalb der Vereine. Eine neue Umfrage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zeigt, dass viele Klubs in den Bereichen Abfall, Energie und Mobilität hinter den Erwartungen zurückbleiben. In einer Zeit, in der Klimaschutz immer drängender wird, fällt das Fazit über die Saison 2022/23 ernüchternd aus.
Der Weg zu mehr Nachhaltigkeit
Die Umfrage deckt auf, dass vor allem das Angebot von nachhaltigen Speisen und Getränken sowie die Anreise der Mannschaften in Punkt steuerlich bedenklich sind. Klubs wie der VfB Stuttgart konnten nur unzureichende eigene Beiträge zur Stromeinspeisung vorweisen: Nur 0,68 Prozent des Stroms stammten aus erneuerbaren Quellen. Im Vergleich dazu gibt es positive Beispiele wie den FC Freiburg, bei dem mehr als 79 Prozent des Stroms aus eigenen Photovoltaikanlagen erzeugt werden.
Der Aufruf zur Aktion
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, hebt die Bedeutung von Vorbildern innerhalb der Liga hervor: „Fußball ist der populärste Sport in Deutschland. Die Vereine sollten die Verantwortung übernehmen, um ein Zeichen zu setzen.” Mit der Petition „Grüne Bundesliga: Anstoß fürs Klima” mobilisiert die DUH die Fans und Vereine, um dringend notwendige Veränderungen zu initiieren.
Vergleich der Vereine
Einige Vereine setzen bereits auf nachhaltige Ansätze: Beispielsweise verzichtet der VfL Bochum auf die Anreise mit dem Flugzeug für Inlandsreisen, während Borussia Mönchengladbach 12 von 17 Auswärtsspielen mit dem Flugzeug zurücklegte. Diese Unterschiede im Umgang mit der Umweltthematik sind alarmierend und zeigen einen klaren Handlungsbedarf.
Forderung nach mehr Wandlung
Der Fokus auf innovative Lösungen könnte auch die Anreise von Fans zu Auswärtsspielen betreffen. Während es bei vielen Vereinen keine Kooperationen mit der Deutschen Bahn für vergünstigte Langstreckentickets gibt, sollten Sonderzüge für Fans zur Norm werden, um den Reiseverkehr umweltfreundlicher zu gestalten.
Abfallvermeidung und Mehrweginitiativen
Die Verwendung von Mehrwegbechern hat bereits bei den Getränken in den Stadien positive Effekte gezeigt, doch außerhalb der Stadien wird noch häufig Einwegplastik eingesetzt. Eine Flut von Einwegbechern bleibt also auch in der Saison 2022/23 nicht aus, was leicht vermeidbar wäre. Ein verstärkter Einsatz von Mehrweg bei Speisen könnte hier ebenfalls helfen, Abfall zu reduzieren.
Fazit: Ein gemeinsames Ziel
Die Bundesliga hat in Bezug auf Umwelt- und Klimaschutz noch einen weiten Weg vor sich. Die Ergebnisse der DUH-Umfrage sind ein Weckruf an alle Vereine, um nachhaltige Praktiken nicht nur zu diskutieren, sondern auch aktiv umzusetzen. Nur durch ein gemeinsames Ziel, das Klima zu schützen, kann der Fußball zu einem Vorbild für Millionen von Fans werden.